Der Musikmarkt ist übersättigt an Neuveröffentlichungen. Gerade im Popbereich wird ein und derselbe Stil tausendfach kopiert und auf eine neue, junge Band übertragen. Kein Wunder, dass sich ONE MORNING LEFT nach etwas Neuem gesehnt haben. Kreativ und ausgeflippt darf man dabei ruhig sein. Doch ist es eine gute Idee, BULLET FOR MY VALENTINE mit Midigedudel aus dem Gameboy und anderen virtuellen Medien zu mischen?
Selbst die Songtitel bedienen sich Elementen der von Web 2.0 geprägten Welt. So schmückt sich gleich der erste Track des Albums mit dem ‚Herz-Emoticon’, bei weiteren Titeln sind Lettern durch Zahlen ersetzt oder es tauchen jugendkulturelle Begriffe wie ‚SMS’ oder der Markenname ‚Nike’ auf. An sich eine ganz gute Idee, solche unumgehbaren Thematiken aufzugreifen. An sich…
Beim ersten Hören kann man ein Schmunzeln nicht unterdrücken, doch kann man sich kaum vorstellen, dass „Panda Penguin Vol. 2“ eine ernstzunehmende Konkurrenz im angepeilten Genre (inklusive Growls, Screams und sogar Pigsqueals) sein könnte, wo die Melodie der Computerspielreihe ‚Worms’ (vermutet im unaussprechlichen „Track 3“), Technobeats à la „Bravo Hits“ (siehe „SMS Pissing“ und „Out Ronique“) oder Stimmenverzerrung in Cher-Manier einfach nicht hingehören. Des Weiteren sucht man vergeblich nach wirklich packenden Hooks oder wenigstens einprägsamen Riffs.
FAZIT: Ich will nicht sagen, dass die Musik schlecht ist, aber der Markt in diesem Genre ist mittlerweile hoffnungslos überfüllt. Wer dabei versucht, mit Metal verspielte Pre-Teens zum Kauf zu bringen, hat zudem irgendwas in der Psyche eines Kindes nicht verstanden.
Tut mir Leid – setzen, 6! Naja, sagen wir eher Note 5 für die Kreativität und den Mut zur Dreistigkeit…
Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.06.2009
Teme
Miksu, Tomppa
Olli
Tokke
Tomppa
Pain Inc.
30:47
26.06.2009