Promo-Info und Website schweigen sich aus über das P.A.I.N. MANAGEMENT ziemlich aus, weswegen hier nur Bezug auf das Wichtigste, die Musik genommen werden soll – und die ist leider nicht so großartig emotional ausgefallen, wie Band oder Label das wohl gerne hätten. Die Band spielt wuchtigen Alternative Metal mit schön organischem Sound, der Digital-Fetischisten aus dem Fenster jagen, Freunde des urwüchsigen Rock- und Metal-Klanges aber Freudentränen ins Gesicht treiben wird. Angereichert werden die Gitarrenwände von Keyboards, die zwischen blubbernden Sci-Fi-Spielereien und Hammond-Sounds ein weites Spektrum abdecken, ohne den Songs einen zu dominanten Stempel aufzudrücken.
Was „Lobotomy“ fehlt, das sind Melodien mit Wiedererkennungswert und ausdrucksstarker Gesang, der diese auch in Szene setzen kann. Das heisere, halbmelodische Brüllen wirkt krampfhaft, die Gesangslinien zeugen von null Melodiegefühl – nachzuhören ist das besonders gut bei den grauenhaften Vocals in der ersten Hälfte von „Arpeggio“, die einem regelrecht die Fußnägel aufrollen. Vielleicht mag das ein gewollter Effekt sein, doch ist die Absicht dahinter nicht wirklich erkennbar… bezeichnenderweise ist der einzige Instrumentaltrack gleichzeitig Höhepunkt des gesamten Albums: Die treibenden Gitarren und Pianoklänge zusammen mit beinahe folkloristischen Farbtupfern lassen sofort aufhorchen.
FAZIT: Es ist anzunehmen, dass die Band reichlich Spaß hatte bei den Aufnahmen zu „Lobotomy“ und auch einiges Herzblut dabei investiert hat – doch ob das Ergebnis gleich als vollwertiges Album veröffentlicht werden musste, das steht auf einem anderen Blatt. Trotz einiger interessanter Ansätze versinkt das Album im unteren Durchschnitt, was hauptsächlich dem schlechten Gesang geschuldet ist.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.06.2009
Andre
Markus
Patrick
Andreas
Christian
STF Records
49:25
29.06.2009