Australien frustriert einmal mehr mit unspannendem Black Metal ... Als bräuchte man noch einen Ableger der Stimmungskanonen von Nazxul.
Eben dort verdingt sich ein Teil von PESTILENTIAL SHADOWS. Im Vergleich mit der Hauptband (?) ist die vorliegende Scheibe melodiöser und traditioneller gehalten, allerdings nicht unbedingt spannender. Die Stimmung ist frustriert und melancholisch, jedoch ohne genreübergreifende Brechungen und Ausflüge, welche die Szene aktuell gerne in psychedelische Rockmusik oder gar Post-Mucke und Shoegaze unternimmt - auch Naturmystik bleibt außen vor (Weshalb ist angesichts der beeindruckenden Landschaft des Kontinents noch niemand auf die Idee gekommen, musikalisch um den Uluru zu eiern?).
"In Memoriam, Ill Omen" mit seinen durchweg längeren Songs darf man bei Gefallen eine einlullende Gleichförmigkeit attestieren. Diese nennen Nicht-Befürworter wiederum schnarchtassig und berufen sich auf die Urheber, welche in den Mittneunzigern niemals so angestaubt geklungen haben wie PESTILENTIAL SHADOWS heute. Deren Musik ist etwas für Nostalgiker aus besagtem Bereich, die sich ihr Siechtum gerne schönhören möchten - den hundertsten Aufguss melodischer Schwarzmetallmucke ohne Kitsch; letzteres bedeutet im übrigen nicht gleich Qualität, denn schon zur Stilhochzeit hätte dieses Album übergangen, da es schlicht zu austauschbar ist.
FAZIT: Getragen bis schnell, aber kaum rasend. Black Metal vom Klang her, aber nicht gefühlt. Nicht klirrend, sondern lauwarm. PESTILENTIAL SHADOWS wurden gewogen und für zu leicht befunden - fatal für extreme Metalbands.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.09.2009
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Desolate, Zameth, Eligos, Balaam
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Pul
44:15
25.09.2009