Eine Ascendance-Band, wie sie typischer nicht sein kann: RAM-ZET sind nicht neu, aber besser als zuvor - Die norwegische Band bekommt ihren bombastischen Extrem-Metal mit weiblicher Unterstützung nun sogar in überlangen Songs schlüssig auf die Kette. Bei aller Extravaganz umschiffen sie Kitsch und angestrengten Prog zumindest in weiten Teilen.
Der Frauengesang nimmt dabei Widerhakenfunktion ein; die sogenannte "Erinnerbarkeit" kommt von dem, was man im kompakteren Umfeld als Refrain bezeichnen würde, doch generell liegt RAM-ZET nicht viel an konventionellen Strukturen. Das beweisen schon Song-Ausschläge bis hin zu zehn Minuten. Man darf nicht den Fehler begehen, die Gruppe trotz ihrer "artsy" Namen und Optik ins Feld der Deathstars oder Mansons einordnen, denn in ihrer Kompositionsweise sind sie eher dem heimatlichen Black Metal verhaftet (wenn Dimmu Borgir noch als solcher durchgehen, oder vielleicht das Schwedenprojekt Abyssos). Hinzu kommt Prog nicht im Seventies-Sinn, sondern modern gedacht - vornehmend rhythmisch, fett geklampft und sich andererseits auch nie zu schade, feine Solos und elegische Melodien aufzutischen (höre "I Am Dirt")
Highlights der Scheibe: "Beautiful Pain" und seine konzertanten Streicher sowie das sich langsam aus dem Orchestergraben auftürmende Abschlussstück "Requiem".
FAZIT: RAM-ZET lernen weiter, ihren sinfonischen Extremsound in geordnete Bahnen zu lenken. Weniger Avantgarde als Unexpect (weil hier neben Klassik nicht Jazz, sondern nur Rock und Metal gedacht wird), aber authentischer als Gothic-Geschluder mit schlecht sitzenden Barock-Klamotten.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.11.2009
Lars
Sfinx, Sareeta, Zet
Zet
Karoline Amb
Kuth
Sareeta (violin)
Ascendance / Soulfood
59:58
13.11.2009