Mädels aufgepasst! Holt den schwarz-rosa Plüsch raus und stellt die Friedhofsblumen in die Vase! Das Land der 1000 Bands (und Seen) startet eine neue Herz-Schmerz-Gothic-Metal-Attacke. Und das im Namen des finnischen Doom-Bataillon Firebox – wer hätte das gedacht...
Auch im Schmonzetten-Rock-Sektor hat Finnland bereits eine gewisse Vorreiter-Position eingenommen. Auf diesem Terrain tummeln sich auch SARALEE seit einigen Jahren und bescheren der Welt nun ihr zweites Album. „Damnation To Salvation“ wird es heißen und dem werten Hörer zehn Tracks wehklagenden Düster-Metals zu Füßen legen.
Gotisch ist der Sound zweifelsohne! Den Metal muss man allerdings schon etwas angestrengter suchen. Meist nämlich werden die entsprechenden Riffs flugs von einer Welle üppiger Keyboard-Melodien überschwemmt. Die rar gesäten Death Vocals gehen darin bedauerlicherweise ebenfalls kläglich unter. Und so plätschern die Songs einer nach dem anderen dahin. Die Refrains sind dem Genre angemessen „catchy“ aber auch genauso „kitschy“. Im Grunde - wie man es eben von Finnen gewohnt ist - solide gemacht, doch entsteht leider ständig dieses „Kommt-Mir-Doch-Irgendwie-Bekannt-Vor“-Gefühl.
FAZIT: Rosarote Unterhaltungsmusik mit schwarzem Anstrich - oder doch umgekehrt??? Egal... „Damnation To Salvation“ ist ein musikalisches Rührstück ohne „Aha-Effekt“ und besonderen Wiedererkennungswert. Die Band geht stilistisch kein Risiko ein, wagt keine großartigen Experimente – zeigt aber damit auch auch kaum eigene Identität. Nichtsdestotrotz wird auch diese Scheibe sicherlich ihre Anhänger finden und glücklich machen. Für pseudo-melancholische Augenblicke vor dem Fernseher bietet die limitierte Erstauflage sogar noch eine DVD. Also ranhalten – es gibt nur 1000 Stück!
Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.02.2009
Saurus
Joonas
Juha
Arzka
Clansman
Firebox Records / SPV
46:24
20.02.2009