Da werden Erinnerungen wach: Damals, als man noch keinen großen Unterschied zwischen Thrash-, Death- und Black Metal machte, als Bands wie POSSESSED und VENOM mit ihrem stümperhaften Krachorgien einen gewissen Kultstatus erlangten und als man die ersten Demos noch in der Garage mit billigstem Equipment zusammenbastelte. Das verklärte Bild dieser Ur-Metal-Szene lässt der umtriebige SARKE (KHOLD, TULUS, SENSA ANIMA) auf seinem Soloalbum „Vorunah“ auferstehen.
Dabei ist SARKE der alleinige Herrscher seiner kleinen, nebelverhangenen Welt. Gitarre, Bass und Schlagzeug spielt er höchstpersönlich ein, nur von DARKTHRONE-Stimme Nocturno Culto lässt er sich gesanglich unterstützen.
„Vorunah“ ist nichts anderes als ein Flickenteppich aus allen möglichen Altmetall-Stücken. Die doomigen Riffs von BLACK SABBATH und PENTAGRAM, die thrashigen Ausbrüche von SLAYER und POSSESSED, die gesangliche Ähnlichkeit mit MOTÖRHEAD, die gleiche düstere Atmosphäre wie CELTIC FROST... die Liste ist sehr lang. Zusätzlich hat SARKE den Gitarrensound bewusst auf einen warmen und knarzigen 70er Jahre Sound getrimmt.
Vorherrschend ist klassischer Old School Black Metal, der vorwiegend in Midtempo-Bereichen verweilt. „Primitive Killing“ ist garniert mit einer Prise MOTÖRHEAD, der Titelsong ist feinstes Schwarzmetall mit fiesen Breaks. „Old“ arbeitet mit simpelsten Riffs, die aber funktionieren. „Cult Ritual“ und „13 Candles“ sind Songs wie kriechende Nebelschwaden, trotzdem immer noch weit entfernt von heutigen, pseudosatanistischen Hampelmännern. Besonders bei den melancholischen Pianoläufen in „13 Candles“ wird man – mit einem leichten Schauer – gar an PSYCHOTIC WALTZ erinnert. Abgerundet wird die kurzweilige Scheibe mit dem rumpelnden „Dead Universe“, ein wunderbarer Tribut an SLAYER.
FAZIT: SARKEs Solo-CD „Vorunah“ ist ein Kleinod für Anhänger des Black Metals der ersten Stunde. Wer oben genannte Bands hört, wird an diesem Album mit Sicherheit Gefallen finden. Auch wenn es nicht wirklich neu ist, was SARKE hier produziert – man findet neben all den Zitaten auch gutes bis sehr gutes Songmaterial. Gelungen!
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.04.2009
Sarke
Nocturno Culto
Sarke
Sarke
Indie Recordings / Soulfood
37:35
24.04.2009