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Saxon: Into The Labyrinth

Stil: Heavy Metal

Cover: Saxon: Into The Labyrinth

Na, da muss man aber erstmal schlucken: Das im BLIND GUARDIAN-eigenen Twilight Hall-Studio entstandene 18. SAXON-Album startet mit "Battalions Of Steel" nicht nur gleich mit seinem längstem Song, sondern auch ziemlich unerwartet. Sehr symphonisch und opulent mit seinen Chorälen und schon recht weit weg vom Ursprungssound der Briten-Metaller, diese Nummer am Anfang. Zum Glück gibt es da Biff Byford, der mit seinem unverwechselbaren Organ die Fahne hochhält und es dem Fan dann doch recht schnell heimelig macht. Und ein geiles Gitarrensolo, das die restliche Skepsis vertreibt, findet sich im weiterem Verlauf zudem auch. Mit "Live To Rock" ist dann sowieso endgültig alles wieder in der Spur; eine dieser mittelschnellen bandtypischen Hymnen, die wir gewiss schon bald in der Bühnenversion bewundern können. Abgewetzter Text? Ja, na und?

Rasanter, aber ebenso typisch gibt sich danach mit "Demon Sweeny Todd" (der textliche Inhalt dürfte jedem Cineasten klar sein) der erste Brecher des Albums, von dem aus balladesk zu "Valley Of The Kings" übergeleitet wird. Dies erweist sich als vielschichtige Nummer mit treibenden Gitarren und coolen Soloeinlagen, aber sehr harmlosem, fast schwülstig-weichem Refrain, der live mehr auf die Feuerzeugfreunde, als auf die Headbanger abzielen wird. Das stampfende "Slow Lane Blues" kommt da wesentlich erdiger und lässt dabei die Gitarre auch schon mal so singen, wie es der Songtitel verheißt, und bei "Crime Of Passion" braten die Klampfen der Herren Quinn und Scaratt dafür wieder schön heavy.

Die zweite Albumhälfte wird von einem Gitarren-Intro eingeleitet, das in den getragen-düsteren Melodic-Track "Voice" übergeht. Dies hat einen nachdenklichen Biff im Zentrum, kommt dabei aber nicht so recht in die Puschen. Beim folgenden "Protect Yourselves" ist der Frontmann dafür wieder äußerst energisch, wenn auch dem Song ebenfalls irgendwie der letzte Kick fehlt. Den verpasst einem dafür wieder die Speednummer "Hellcat", und danach das mitsingtaugliche "Come Rock Of Ages" hätte vermutlich auf jedem Album der NWOBHM-Veteranen stehen können.
Zum Schluss dann noch ein kleines Schmankerl: "Coming Home" kennt man bereits vom "Killing Ground"-Album, die jetzige 'Bottleneck Version' mit der Slidegitarre macht den Song Blues- und Western-tauglich; nett, aber nicht wirklich relevant.

FAZIT: Nachdem man sich an einige unerwartete Elemente zu Beginn gewöhnt hat, erweist sich "Into The Labyrinth" unterm Strich doch als ein typisches SAXON-Album; kein herausragendes, aber ein gutes, knapp auf Augenhöhe mit dem Vorgänger.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.01.2009

Tracklist

  1. Battalions Of Steel
  2. Live To Rock
  3. Demon Sweeney Todd
  4. The Letter
  5. Valley Of The Kings
  6. Slow Lane Blues
  7. Crime Of Passion
  8. Premonition In D Minor
  9. Voice
  10. Protect Yourselves
  11. Hellcat
  12. Come Rock Of Ages (The Circle Is Complete)
  13. Coming Home (Bottleneck Version)

Besetzung

  • Bass

    Nibbs Carter

  • Gesang

    Biff Byford

  • Gitarre

    Paul Quinn, Doug Scaratt

  • Schlagzeug

    Nigel Glockler

Sonstiges

  • Label

    Steamhammer/SPV

  • Spieldauer

    50:15

  • Erscheinungsdatum

    09.01.2009

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