Das Ende der Welt wollen uns die Australier SCOURGED FLESH mit ihrem neuen Album bescheren – vielmehr wollen Sie uns dies glauben machen. Denn gleich nach den ersten Hördurchläufen entpuppt sich dieser Versuch als kläglich fehlgeschlagen, denn was hier feilgeboten wird, könnte langweiliger und austauschbarer kaum sein...
Dabei ist die musikalische Ausrichtung der Band gar nicht so übel – es hapert nicht an der Basis - sondern an der kraftlosen und zu beliebigen Umsetzung: Death-Thrash-Metal ohne Kick, ohne Hang zum Außergewöhnlichen, der sich in die hinterste Reihe stellen darf. Bedenkt man zudem, dass die Band hier ihr bereits drittes Album veröffentlicht, erscheint 'Welcome The End Of The World' noch deutlich schlechter. Das größte Manko dabei ist die schnöde Kopiererei von schon Dagewesenem: man nehme den Opener „Death and Destruction“ der nach einem schlaffen zu lahm gespielten Slayer-Aufguss klingt, bei dem einem das Grausen packt und man schon hier die CD wieder aus dem Player nehmen möchte.
Auch bei den Vokals glänzen SCOURGED FLESH mit B-Klasse. Hier mal ein Jeff Walker der zwei Bier zu viel genommen hat und bei einem Track sogar ein Solo mitsingt. Das soll witzig sein? Die Band nimmt sich damit selbst auf die Schippe und glänzt auf der ganzen Linie mit Peinlich- und Belanglosigkeiten – und das wohlgemerkt fast eine ganze Stunde lang. Dass die Musiker durchaus das Zeug dazu hätten, eine gescheite Platte aufzunehmen, lässt sich so nur erahnen.
FAZIT: Wäre das Album ein Debüt, hätte man vielleicht noch ein Auge zugedrückt um das Ergebnis auf jugendliche Unwissenheit und Blauäugigkeit zu schieben. Für Album Nummer drei allerdings ist das Resultat jedenfalls unterdurchschnittlich man mag sich fragen, welche Zielgruppe darauf abfahren soll, denn Death-Trash hat man in jeder Spielart schon besser gehört als auf diesem Silberling. Wer dennoch unbedingt zahnlose Australier hören muss, kann sich auf Myspace abschrecken lassen.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.11.2009
Simon Hoggett
Todd Kilgallon
Todd Kilgallon, Daniel Holmes
David Kilgallon
Soundmass
54:36
30.10.2009