Man mag es kaum glauben, was Ed Warby und Rogga Johansson uns hier präsentieren – die beiden im Death Metal beheimateten Musiker haben sich auf „Burden Of Grief“ dem Doom Metal verschrieben und gleich einen Vertrag mit Napalm Records abgegriffen. Auch wenn die musikalische Ausrichtung ein wenig verwundert, sollte klar sein, dass hier qualitativ gar nichts schlechtes herauskommen konnte. Hierbei zeigt sich Warby bis auf die tiefen Vocals allein verantwortlich für Musik und Umsetzung.
Die abgelieferte Art von Doom ist keineswegs neu – aber die Interpretation und die Liebe zum Detail machen dieses Album zum Hörerlebnis. Im Großen und Ganzen kann man das Ergebnis schon als melodischen Death Doom bezeichnen, der mit epischem Klargesang, wie man ihn recht häufig im klassischen Doom Metal findet, untersetzt wurde. Wenig verwunderlich, dass Warby Candlemass als einen seiner Haupteinflüsse bezeichnet.
Das Wechselspiel von Warbys traurigem klagenden Klargesang und Johannsons kräftigen Growls passt ungemein gut zur Musik, die auch gern mal aus den Doomgefilden ausbricht und Death Metal lastig mit dröhnender Doublebass untermalt wird. Gutes Beispiel hierfür das äußerst gelungene 'Origins Of Mourning', auf dem es das komplette Programm gibt.
FAZIT: Auch wenn es im Doom Metal wohl schon so ziemlich alles gab, ist „Burden Of Grief“ ein wunderschön trauriges Kleinod geworden, dass in keiner Sammlung fehlen sollte. Wer Bands wie Doom:VS, Mourning Beloveth und Co. zu schätzen weiß, wird auch hier mit Trostlosigkeit belohnt und kann zusammen mit dem Protagonisten eine knappe Stunde auf Pfaden von Verzweiflung, Krankheit und Tod wandeln. Sehr intensive Platte, die ein paar Anläufe braucht bis man sich an den Gesang gewöhnt hat, aber dann umso intensiver wirkt.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.10.2009
Ed Warby
Ed Warby, Rogga Johansson
Ed Warby
Ed Warby
Ed Warby
Napalm Records
52:37
30.10.2009