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The Billylee Janey Band: What’s Your Trick

Stil: Hard Blues Rock

Cover: The Billylee Janey Band: What’s Your Trick

Sein erstes Album nahm Billylee Janey bereits 1972 auf. Obwohl sein Gitarrenspiel mit Eric Clapton, Jeff Beck und sogar Jimi Hendrix verglichen wurde, blieb er sowohl als Solist wie mit seiner Blues-Rock Band TRUTH ‚N’ JANEY eher ein Geheimtipp – trotz Grammy Nominierung im Jahr 2000. Allerdings nicht für die Besucher der Shows des Magiers David Copperfield, die er zeitweise mit seinen Gitarrenkunststücken verzauberte (sorry, dieser Gag musste sein).
Knapp zwei Jahre nach dem viel gelobten „Soul Driver“ erscheint nun „What’s Your Trick“. Erste Auffälligkeit: Die Besetzung wurde gegenüber dem Vorgänger mächtig abgespeckt. Nur ein klassisches Trio ist übrig geblieben, Gitarre, Bass, Schlagwerk und Gesang reichen aus (von Denny Gibbs gelegentlicher Hammond-Unterstützung abgesehen), um aus „What’s Your Trick“ eine fette Angelegenheit zu machen.

Janey und seine Band spielen soliden, harten Rock, der sich munter aus dem großen Fundus des Blues bedient, ohne in Klischees zu ersaufen. Natürlich bekommt die Gitarre breiten Raum, Janeys Soli sind präzise, schneidend und vorwärts treibend, ohne in egozentrisches Gehabe auszuarten.
Beim finsteren „Dawg Howl Moan“, ein Swamp-Rocker erster Güte, geht es mitunter fast jazzig zu. Stark auch die Ballade „Just A Dream“ bei der Janey durch Zurückhaltung brilliert.
Nicht ganz so gelungen sind der powervolle, aber gelegentlich etwas stumpfe „Broken Heart Song“ und der funkige Hektiker „Mojo Talker“, in dem Janey den Vocoder strapaziert. Technisch ist das immer noch formidabel, aber dem Song fehlt eindeutig ein Herzzentrum...
Derartige kleinere Sünden machen andere Stücke wie das fantastische Instrumental „Someday Soon“ oder der Funk ‚n’ Soul von „Wicked Stick“ (fast eine James Brown Hommage) mehr als wett.

FAZIT: „What’s Your Trick” ist eine Lehrstunde in zeitlosem harten Rock, zelebriert von Könnern, die es nicht nötig haben in eklektischen Posen zu verharren. Ein spielfreudiges Kraftpaket, das eine Dreiviertelstunde – trotz kleinerer Ausrutscher – hervorragend unterhält. Selbst ein Schlagzeug-Solo wird auf „Turbo Don“ unpeinlich untergebracht. Und so gilt als Motto der Titel des Schlusstracks (vor der frickeligen „Wicked Stick Reprise“): „Thank you for the sunshine you gave me today, thank you for the good times...“!

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.06.2009

Tracklist

  1. What's Your Trick
  2. Broken Heart Song
  3. Just A Dream
  4. Dawg Howl Moan
  5. Mojo Talker
  6. Someday Soon
  7. Wicked Stick
  8. Thing Gone Wild
  9. Turbo Don
  10. Thank You For The Sunshine
  11. Wicked Stick Reprise
  12. Thank You For the Sunshine (Video)

Besetzung

  • Bass

    Dan 'DJ' Johnson

  • Gesang

    BillyLee Janey

  • Gitarre

    BillyLee Janey

  • Keys

    Denny Gibbs (Hammond 3, 6, 10)

  • Schlagzeug

    Skip Lowe

Sonstiges

  • Label

    Rockadrome Records/Just For Kicks

  • Spieldauer

    44:26

  • Erscheinungsdatum

    29.05.2009

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