Die norwegischen Electro-Rocker ZEROMANCER haben Anfang 2009 mit ihrem vierten Album „Sinners International“ nach sechs Jahren der Quasi-Abstinenz endlich wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben. Nachdem in 2007 lediglich zwei Singles zu Promozwecken veröffentlicht wurden und das angekündigte Album sich immer weiter verzögerte, wähnten nicht wenige Fans die Band bereits in den ewigen Jagdgründen. Die SEIGMEN-Nachfolgeband präsentiert sich inzwischen aber wieder quicklebendig und unterstreicht dies mit ihrer neuen EP „It Sounds Like Love (But It Looks Like Sex)“.
Der Titeltrack dürfte so manchem bereits vom Album und aus den Clubs bekannt sein, ist er doch prädestiniert zum Tanzflächenfüller: treibend, mit prägnantem Riffing und leichtem NINE INCH NAILS-Touch ausgestattet ist die Nummer ein echter Hit, der deutlich aufzeigt, dass ZEROMANCER mit Rüschengothic wenig bis gar nichts zu tun haben, mit eingängigem Industrial Rock umso mehr. Die Kaufargumente für Fans der Norweger heißen „Mercenary“ und „Photographic“. Letzterer ist das Cover der DEPECHE MODE-Nummer und mein Highlight dieser EP, der andere Track ist aus einer Zusammenarbeit mit PIGFACE entstanden und ebenfalls eine feiner Industrial Rock-Song. Abgerundet wird diese Veröffentlichung von recht elektronischen Remixen des Titeltracks und des Albumtitels „Sinners International“, die ebenfalls beide überzeugen können.
FAZIT: „It Sounds Like Love (But It Looks Like Sex)“ eignet sich als Einstieg in die eletronisch rockende Welt von ZEROMANCER ganz hervorragend, wer sonst Bands wie MARILYN MANSON oder auch APOPTYGMA BERZERK auf dem musikalischen Speiseplan hat, sollte hier dringend mal reinhören. Dank der bisher unveröffentlichten Songs ist die EP aber auch für Fans der Band eine Pflichtveranstaltung.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.12.2009
Kim Ljung
Alex Møklebust
Dan Heide
Lorry Kristiansen
Noralf Ronthi
Trisol Music Group GmbH / Soulfood
21:18
30.10.2009