Nachdem ihr letztes, sehr düsteres und für Bandverhältnisse langsames Album „Revelation Of The Black Flame“ die Meinungen der Fans extrem polarisierte, konnte man auf das neue Album nur gespannt sein. Sollte der letzte ambient-lastige Longplayer die Ausnahme bleiben und „Demonoir“ wieder in die Vollen gehen?
Genau das ist eingetreten: 1349 anno 2010 haben sich auf ihre Stärken besonnen und musizieren vornehmlich in Highspeed-Gefilden. Die Ambient-Passagen wurden völlig aus den Songs selbst verbannt - finden jetzt nur noch zwischen den Tracks ihren Platz. Je nachdem wie man zum Vorgängeralbum eingestellt ist, wird man somit enttäuscht, bzw. erfreut sein. Ganz subjektiv gesehen war „Revelation Of The Black Flame“ eine sehr düstere, atmosphärische Platte, die jedoch klar machte, dass die Band auch im Stande ist, mit schleppendem Riffing zu punkten – ein Gegenstand, der auf „Demonoir“ nur selten zum Vorschein kommt (z. B. auf 'Pandemonium War Bells').
Die Band hat sich also nicht entschlossen, da anzuknüpfen, wo sie mit dem letzten Release endete, sondern knüpft eher an das rasende Hellfire-Album an. Dass 1349 hier Meister sind, beweisen sie nun hier aufs Neue und geben mit 'Psalm 777' und 'The Devil Of The Desert' die besten Songs ihrer Karriere zum Besten. Zudem fällt auch die gute Produktion auf, die für Black Metal-Verhältnisse schon fast zu sauber ist.
FAZIT: 1349 überraschen auf „Demonoir“ keineswegs, sondern zeigen eher Besonnenheit. Es wirkt fast so, als müssten sie die enttäuschten Fans des letzten Albums besänftigen. Der größte Anteil der Songs ist schnell, aber es gibt auch ein paar Überraschungsmomente. Man lausche 'Atomic Chapel', oder bereits erwähntem 'The Devil Of The Desert'. Ich persönlich hätte mir fast gewünscht, dass die Band ein paar mehr Aspekte vom „Revelation Of The Black Flame“ im aktuellen Opus verwendet, was aber nur unterschwellig erfolgte. Insgesamt enttäuscht „Demonoir“ somit keinesfalls, sondern zeigt die Band in altbewährter Manier. Wer nur eben mit gesteigerten Hoffnungen auf einen ausgereiften „Revelation...“-Nachfolger hoffte, der wird hier völlig desillusioniert.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.04.2010
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