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8 Eye Spy: How Damn Far To YinMa Lane

Stil: Noise Rock

Cover: 8 Eye Spy: How Damn Far To YinMa Lane

<span style="font-style: italic;">Diese Rezension ist Teil unseres China-Specials. In den nächsten Monaten werden wir Euch haufenweise Bands aus dem fernen Osten präsentieren, die bei uns in Deutschland noch niemand kennt. Am Ende erwartet euch ein großes Feature über die chinesische Rock- und Metal-Szene, das wir mit dem einen oder anderen Interview ergänzen werden.</span>

Ganz dem Noiserock, dem freigeistigen Schrammel-Indie, Jazz und anarchischer Attitüde hat sich das gemischte Quartett aus Nanjing gewidmet und strapaziert die Nerven des Hörers mehr als eine dreiviertel Stunde mit eiserner Konsequenz.

Mit schrägen Takten, zickig-krawalligem Gesang, der nur selten auch mal moderatere und ruhigere Töne anschlägt, halbverzerrt-dissonanten Akkorden, die nur gelegentlich Wohlklang den Platz räumen sowie losen Songstrukturen nehmen dich 8 EYE SPY auf einen unbequemen Trip mit, der, sofern man offen für dieses krachige Treiben ist, eine gewisse Spannung innehat. Die Suche nach Bandvergleichen gleicht der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen, denn hierfür ist der Holzraspel-im-Rektum-Sound des China-Vierers viel zu eigensinnig.

Stellt euch einfach mal vor, L7 fallen die Treppe runter, BJÖRK nimmt „Selmasongs“ in der Noise Rock-Version auf, VOLT spielen trotz Erdbeben weiter, eine Zirkuskapelle konvertiert zum Satanismus, und am Ende streut ihr einfach noch reichlich Wahnsinn, wie ihn MIKE PATTON in seinen zahlreichen, eher extremen Projekten auslebt, darüber, wirbelt alles wild durcheinander und drückt dann auf die Play-Taste.

FAZIT: Laut, noisy, experimentell und extrem launisch werden auf „How Damn Far To YinMa Lane?“ die Toleranzgrenzen ausgelotet. Man sollte also definitiv eine musikmasochistische Ader mitbringen, um sich mit dem achtäugigen Spion anfreunden zu können. Subjektiver Schlussstrich: Anstrengend, kann aber in der richtigen Stimmung richtig Freude bereiten.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.05.2010

Tracklist

  1. Intro
  2. Street Spotted
  3. Conditioning
  4. After
  5. Trap
  6. Hostage
  7. Fog
  8. Prison Break
  9. The Southern
  10. Flying Toshinori Kondo
  11. Being A Carpenter
  12. The Way To The Western Regions

Besetzung

  • Sonstiges

    Lu Bai, Li Chen, Kaliening, Wang Chen

Sonstiges

  • Label

    Maybe Mars

  • Spieldauer

    48:28

  • Erscheinungsdatum

    2009

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