Neun Jahre nach seiner Erstveröffentlichung wird ADORNED BROODs wohl bislang erfolgreichstes Album „Asgard“ wiedergeboren und seiner langjährigen Nichtverfügbarkeit ein Ende gemacht. Natürlich ist es ehrenwert, auch dem neugewonnenen oder dem bisher leer ausgegangenen Publikum die alten Stücke auch jenseits der Bühne wieder offiziell und legal zugänglich zu machen – aber leider kommt dieses Re-Issue eher lieblos gemacht daher. Soundmäßig scheint nichts re-mastered, geschweige denn neu aufgenommen worden zu sein. Bonus-Material gibt es nur in Form zweier Live-Mitschnitte vom Celtic Rock Festival 2009 und dabei handelt es sich nicht einmal um Tracks der vorliegenden Scheibe. Booklet und Inlay sind beinah identisch mit dem Original von 2000 - nur der Aufdruck "Re-Release", die Jahreszahl auf dem (geänderten aber auch schon nicht mehr aktuellen) Bandfoto sowie neue Kontaktdaten und Imprint vom aktuellen Label der Band zeugen davon, dass es eine Neuauflage sein muss. Sogar der Eye-Catcher-Aufkleber mit den Referenz-Bewertungen aus dem Jahr 2000 fehlt nicht. Was soll man noch groß sagen? „Asgard“ war und ist sicher auch heute noch ein gut hörbares Stück deutscher Pagan Metal, welches allerdings keiner erneuten Lobhudelei bedarf.
FAZIT: Im Sinne der Wieder-Verfügbarkeit ist das Re-Release von „Asgard“ genehm – aber ein Fan hätte bei heutigen Möglichkeiten sicher erwartet, dass die Band doch etwas mehr Liebe und Hingabe in solch ein Vorhaben steckt – vor allem in eine Platte, die der Band selbst so am Herzen zu liegen scheint. Wer also noch ein Original sein eigen nennt – kann stolz drauf sein. Am „neuen“ „Asgard“ ist leider nichts Außergewöhnliches, das eine Zweitanschaffung notwendig macht.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.01.2010
Markus "Frost"
Markus "Frost", Ingeborg Anna Baumgärtel
Andreas "Widar" Samek, Mirko "Pagan" Klier
Tim "Fjalar" Baumgärtel
Ingeborg Anna - Flöte, Tim - Piano
Black Bards Entertainment
49:35
09.10.2009