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Aeon: Path Of Fire

Stil: Death Metal

Cover: Aeon: Path Of Fire

Prrrrrrr, pocka, pocka, pocka, prrrrrr! Ist die Waschmaschine im Schleudergang hängen geblieben? Geht die Nähmaschine gleich in die Luft? Nein, AEON-Drummer Fjellström malträtiert lediglich sein Drumkit – beziehungsweise sorgen Pro-Tools und Drumtrigger dafür, dass vom natürlichen Schlagzeug nicht mehr viel übrig geblieben ist. Und da wird dann allerorts von technischer Finesse gefaselt. Lächerlich. Oder ist da eher Mausschubserei, Quantisierung, Copy & Paste und Soundauswahl aus Soundbänken gemeint? Dann würde es Sinn ergeben...

Der Schwedenfünfer, welcher seit 1999 aktiv ist, haut mit „Path Of Fire“ sein drittes Album auf den Markt, das wie auch schon die Vorgänger ach so eigenständig und abwechslungsreich sein soll, dass es kaum auszuhalten ist. Na prima, noch mehr Phrasendrescherei. Ja, AEON heben sich mit ihrem sehr amerikanischen Death Metal sicherlich von den meisten ihrer Landsmänner ab, doch auch die elf neuen Stücke tönen nüchtern betrachtet einfach nur wie das „who is who“ des US-Todesstahls. Nennt mir zehn Ami-Kapellen, die Death Metal zocken und ich werde euch jedes Mal sagen können, dass dieses Quintett wie ein Mix aus jenen Bands klingt.

Versteht mich bitte nicht falsch, denn AEON verstehen ihr Handwerk, und man hört auch deutlich, dass die Truppe ihr Ding gerne macht, aber unterm Strich ist der (ausgelatschte) Feuerpfad nichts weiter als solider Standard. Standard, den Producer Erik Rutan und Masteringmeister Alan Douches leider – entgegen ihrer Qualitäten – hier völlig überproduziert auf Konserve gebeamt haben. Und um noch mal auf das Gefasel zurückzukommen: Im Promowisch heißt es, dass sich „die organische, am klassischen Death Metal orientierten Produktion einen Dreck um 'super modern compressed right-the-fuck-out-of-dynamics loudness war' schert“ - meine Frage: Wieso tönt dieses Teil dann trotzdem genau so, wie es das angeblich nicht soll? Dann kann ich auch eine beliebige Banane aus einer Bananenkiste nehmen und behaupten, dass sie so ganz anders als die anderen Bananen ist, die noch in der Kiste verweilen.

FAZIT: Klischees zuhauf stecken im synthetischen Ganzkörperkondom, schöngeredet mit werbewirksamen Sprüchen, und als musikalische Essenz bleibt etwas Meuchelmörtelgrundstoff übrig, der zwar nett ist, aber den Lobpreisungen zu keiner Zeit gerecht werden kann.

Punkte: 6/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.05.2010

Tracklist

  1. Forgiveness Denied
  2. Kill Them All
  3. Inheritance
  4. Abomination To God
  5. Total Kristus Inversus
  6. Of Fire
  7. I Will Burn
  8. Suffer The Soul
  9. The Sacrament
  10. Liar In The Name Of God
  11. God Of War

Besetzung

  • Bass

    Marcus Edvardsson

  • Gesang

    Tommy Dahlström

  • Gitarre

    Daniel Dlimi, Zeb Nilsson

  • Schlagzeug

    Nils Fjellström

Sonstiges

  • Label

    Metal Blade

  • Spieldauer

    41:47

  • Erscheinungsdatum

    21.05.2010

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