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Bastard: Aftermath

Stil: Death Metal

Cover: Bastard: Aftermath

In einem Genre wie Death Metal neue Akzente zu setzen ist schwer, da ist man schon froh, dass nicht sofort offensichtlich ist, welche Band kopiert wird. Dem süddeutschen Fünfer BASTARD, nicht zu verwechseln mit ca. einer Hand voll gleich benannter Bands, gelingt es auf ihrem Debüt-Album „Aftermath“ immerhin irgendwie etwas Eigenes zu schaffen, auch wenn mich das Endergebnis nicht ganz überzeugt.

Die Basis aller zehn Songs ist im Grunde groovender Midtempo-Death Metal, der auch von den Tardy-Brüdern oder Herrn Barnes und seiner unterirdischen Meute kommen könnte, wobei gerade letztere ähnlich wenig Abwechslung in den Grundriffs der einzelnen Songs haben wie auch BASTARD. Was der Band eine gewisse Eigenständigkeit verleiht, sind auf der Positiv-Liste die dichten Gitarrenmelodien und Soli, die über dem stumpfen Fundament dahinflitzen und einige Songs wie den Opener „Doomsday“ sofort im Ohr hängenbleiben lassen. Die Grenze zur Langeweile wird oft touchiert, aber meist gerade eben nicht überschritten, die hochmelodische akustische Auflösung bei „Brain Corrosion“ beispielsweise ist brillant. Solche Momente hätte ich mir häufiger gewünscht.

Ebenso eigen, wenn nicht gar eigenartig, ist der abgrundtiefe Gesang, der selten von Gegrowle abweicht. Die englischen Texte werden komplett mit deutscher Sprachmelodie vorgetragen, was einerseits unterhaltsam bis lustig ist, andererseits aber die Frage aufkommen lässt, ob BASTARD nicht mit deutschen Texten besser fahren würden? Um Feinheiten, wie den Unterschied zwischen „Trash“ und „Thrash“ in der Aussprache wollen wir hier mal gar nicht diskutieren.

FAZIT: Das Debütalbum BASTARDs klingt im unüberschaubaren Death Metal-Meer sehr eigen, wenn auch nicht restlos überzeugend. Mit „Doomsday“ und „Brain Corrosion“ sind aber zumindest zwei echte Highlights zu verbuchen, die „Aftermath“ vor drohender Durchschnittlichkeit bewahren. Ich stelle hier mal die Behauptung auf, dass die Band mit deutschen Texten wesentlich mehr punkten könnte.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.02.2010

Tracklist

  1. Doomsday
  2. Entity
  3. Lord Of Lies
  4. Life After Death
  5. Spirit Of War
  6. Brain Corrosion
  7. Visions Of Blood And Lust
  8. 66Susi
  9. Aftermath
  10. Northern Lights

Besetzung

  • Bass

    Thomas Kuri

  • Gesang

    Martin Offenwanger

  • Gitarre

    Mario Bergmann, Christopher Strauß

  • Schlagzeug

    Michael Holzinger

Sonstiges

  • Label

    STF-Records

  • Spieldauer

    37:18

  • Erscheinungsdatum

    08.02.2010

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