„Viel Blabla um nichts“ könnte man sagen, wenn man sich den ausladenden, lobpreisenden Promotext durchliest und danach die erste „Bears, Mayors, Scraps And Bones“-Rotation hinter sich hat. Denn auch wenn sich die CANCER BATS angeblich neu erfinden und behauptet wird, dass sie „brutaler und zerstörerischer als je zuvor“ unterwegs seien, besitzen die Mundwinkel und sämtliche anderen Gesichtsmuskeln in etwa so viel Spannung wie jene einer Angela Merkel beim Kartoffelschälen.
Hier und dort springt aus dem zugegebenermaßen originellen Gemisch aus Hardcore, Punk, Doom Metal, Heavy Metal, Sludge und Stoner durchau mal eine wirklich beeindruckende Idee auf die Oberfläche, aber meistens verlieren sich die vier Kanadier in unspektakulärer Riffschieberei, die Sänger Liam Cormier mit überwiegend eintönigem Gebrüll zugröhlt. Es gehört eben mehr dazu, coole Ideen auch in coole Songs konvertieren zu können.
Kaum denkt man: „Hey, dieses Stück könnte nun aber wirklich spannend werden!“, kommt nach ein paar Takten der Bruch und der nervöse, böse Skip-Tasten-Finger geht in Habachtstellung. Dass CANCER BATS allerdings auch anders können, beweisen starke Kompositionen wie „Dead Wrong“ oder das aggressive „Fake Gold“ - nur: Warum so selten?
FAZIT: Sicherlich liegt das Niveau der Herren Peters, Schwarzer, Middleton und Cormier über dem Durchschnitt, doch was nützt das, wenn eine Band – obgleich auf hohem Level – einfach nur langweilt? Da hilft den Jungs auch das gelungene BEASTIE BOYS-Cover „Sabotage“, das in der CANCER BATS-Version mit tonnenschweren Gitarren und Hosenbeinflattergrooves dargeboten wird, nicht viel. Im Gegenteil, es ist traurig, dass diese Fremdkomposition zu den rar gesäten Highlights auf diesem Drittwerk zählt.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.04.2010
Jaye Schwarzer
Liam Cormier
Scott Middleton
Mike Peters
Roadrunner Records
44:34
23.04.2010