<span style="font-style: italic;">Diese Rezension ist Teil unseres China-Specials. In den nächsten Monaten werden wir Euch haufenweise Bands aus dem fernen Osten präsentieren, die bei uns in Deutschland noch niemand kennt. Am Ende erwartet euch ein großes Feature über die chinesische Rock- und Metal-Szene, das wir mit dem einen oder anderen Interview ergänzen werden.</span>
So wirklich treffend zu beschreiben, was das China-Trio CARSICK CARS auf „You Can Listen You Can Talk“ so treibt, ist fast unmöglich, denn auch wenn man die klanglichen Ejakulate der Jungs grob dem Indie-Rock zuordnen kann, sind sie viel zu freigeistig und verschroben, viel zu eigenwillig und schrullig, als dass ihnen eine banale Kategorisierung gut täte.
Mal straight, mal verspielt, dann fast schon wieder in Art Rock-Manier, zitieren Li Weisi, Li Qing und Zhang Shouwang unzählige Bands von DINOSAUR JR., MEW, PRETENDERS, SONIC YOUTH über SUEDE, alte BLUR, PSYCHEDELIC FURS, THE JESUS & MARY CHAIN bis hin zu THE CURE, SWANS, PIXIES und MODHONEY, aber dennoch sagt dieses Namedropping bestenfalls etwas über die Einflüsse der autokranken Autos aus, denn selbst wenn sich verdammt viel aus dem Schaffen der drei heraushören lässt, verfügt das Dreiergespann über eine ausgeprägte Eigenartigkeit – und das liegt nicht mal an den nativen Elementen, die gerne eingestreut werden.
FAZIT: CARSICK CARS' Musik wirkt impulsiv und intuitiv, weniger kontrolliert und gesteuert, noch weniger konstruiert – Resultat ist ein bis zur letzten Minute spannendes Album.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.06.2010
Li Weisi
Zhang Shouwang
Zhang Shouwang
Li Qing
Maybe Mars
53:39
26.06.2009