Nein, Musterknaben sind CIRCLE OF DEAD CHILDREN keine – nach gut fünf Jahren, die zum letzten EP-Release „Zero Magin Comfort“ zurückliegen, meldet sich der kranke Ami-Haufen zurück. Ästhetik scheint ein Fremdwort für die Herren, die hier plump, wie mit dem Holzhammer eine gute halbe Stunde ihre Instrumente malträtieren.
Die Songs sind einfach gestrickt – ein austauschbares Death-Grind-Brett, welches eher mittelmäßig daherkommt. Dem vielversprechenden Plattentitel wird das Album nicht gerecht, aber dennoch: trotz aller simplen, plakativen Vordergründigkeit besitzen CIRCLE OF DEAD CHILDREN eine Art von Charme, der auf seine plumpe, herbe Art irgendetwas Eigenes besitzt, das sie von anderen Bands abgrenzt.
Musikalisch liegt die Band eher im amerikanischen Mittelfeld. Das Rezept der Musik, das zwischen schnellen Grindparts und schleppenden Groove-Death-Passagen liegt, ist altbekannt und bewährt sich bei einem ganzen Genre. Die einzelnen Songs wirken leider zu lieblos zusammengestückelt und das Album wirkt unfertig und fetzenhaft. Vielleicht hätten die toten Kinder lieber noch ein halbes Jahr an den Songs gefeilt, bis sie diese eingetrümmert hätten. Zudem wirkt die Produktion derart inhomogen, dass man meinen könnte, hier wären mehrere Aufnahmesessions zusammengeschustert worden....
FAZIT: Nach langer Wartezeit gibt es mit „Psalm of the Grand Destroyer“ leider nur Durchschnittsware, die noch weit vom Zenit der Band entfernt ist. Das Ergebnis ist gerade mal unterhaltsame Standardkost, die schnell ihren Reiz verliert. Wer auf einfach gestrickten, aber gut gemachten Death-Grind steht, kann hier ein Ohr riskieren, wird aber auch nichts verpassen, wenn er es lässt. Irgendwie schade, denn die Band besitzt deutlich mehr Potential.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.08.2010
Drew Haritan
Joe Horvath
Jason Andrews
Matt Francis
Candlelight / Willowtip
31:40
09.07.2010