Uuuh, da macht eine Band ja ganz schön dolle einen auf geheimnisvoll. Sieben gequälte Seelen lassen also böse Ausströmungen jenseits aller Grenzen aus ihrem kreativen Pharynx entweichen. Krasse Sache. Etwas pseudophilosophisches Gewäsch und Möchtegern-Okkultismus schmückt dieses angeblich so besondere Schaffen der Niederländer dann in etwa so schillernd wie recyceltes Lametta einen knorrigen, mit potthässlichen, abgescheuerten Plastikkugeln behangenen, nadelnden Christbaum vom Supermarkt. Außerdem geben DAÄTH SHADOW nur vereinzelte Konzerte und Interviews – heftigst mysteriös und elitär, Potzblitz aber auch!
So viel Trara – oder auch Nicht-Trara, wie man's sehen möchte – wegen eines überwiegend uninspirierten Stückes Musik zu veranstalten, welches bestenfalls ganz nette Thrash-, Death- und Black Metal-Standards vereint, die mit kühn als „rituelle Ambient-Interludien“ betiteltem, letztendlich aber völlig belanglosem Standardgewaber aufgemotzt wurden, ist fast schon als tragisch zu bezeichnen, denn es wirkt nüchtern betrachtet wie ein kläglicher Versuch, noncharismatische, nichtssagende Musik durch künstliche Mystifizierung aufzuwerten und zu vermarkten. Selbstverständlich versteht das Septett sein instrumentales Handwerk, aber meist laufen die Kompositionen der Westeuropäer völlig ins Leere - der Finger und die Skip-Taste entwickeln angesichts der Ereignisarmut und den repetitiven Ideen einen Magnetismus zueinander, der nur sehr schwer zu stoppen ist.
FAZIT: Wenn die Musik nichts aussagt, muss halt ordentlich palavert werden. Den Fehler werde ich nun nicht tun, denn die Tipperei ist diese Platte definitiv nicht wert. Alles Relevante wurde abgehandelt, Review Ende, next please.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.01.2010
Inem Trah
Nahash, Neb-Heru
Inem Trah, I-Nferii, Y-Soth
Six
Inem Trah (Samples), Six (Samples), ZLT (Samples, Erzählstimme)
Osmose Productions
46:46
15.12.2009