Die Person Danko Jones polarisiert. Viele finden ihn und seine gerne preisgegebenen Ansichten zur Metal-Szene cool, manch andere sehen in ihm hingegen einen nervigen Labersack. Klar, seine teils großmäulige Machoschnauze muss man nicht zwingend toll finden, sollte dies aber auch nicht über- sondern als Showelement bewerten und auch mal das Wesentliche betrachten. Denn mit der Musik der Band DANKO JONES haben sich bestimmt längst nicht alle Kritiker auseinandergesetzt.
Und mit der kann das kanadische Trio auch auf seinem siebten Langeisen überzeugen. Dieser beginnt dann auch gleich mit dem geschickt platzierten großen Hit der Scheibe. Das rollende "I Think Bad Thoughts" hat 'ne heftige VOLBEAT-Kante und bleibt schon beim ersten Durchlauf extrem fest hängen. Macho-Rock? Und ob. Schaut euch doch das Cover an. Ein Hit für die Biker-Kneipe.
Auch der Rest des Albums groovt mächtig und strahlt wieder reichlich Selbstbewusstsein aus. Mr. Jones kennt sich aus in der Welt des Rock 'N' Roll, in der er sich einmal mehr geschickt bedient. Als Ergebnis steht ein zur eigenen Marke zusammengemischtes Gebräu aus LENNY KRAVITZ ("Active Volcanoes", "Full Of Regret"), viel THIN LIZZY alleine schon durch den Gesang (nicht nur bei "Magic Snake"), VAN HALEN zu Roth-Zeiten ("Tonight Is Fine"), KISS und MOTÖRHEAD sowieso und dazu noch eine dicke Schippe Punk und Rotzrock á la TURBONEGRO ("(I Can't Handle) Moderation", "Apology Accepted"). Mit Refrain und Chorus von "Had Enough" sind wir wieder bei VOLBEAT (schon klar, dass DANKO JONES vorher da waren) und der Rausschmeißer "I Wanna Break Up With You" weist auch nochmal schweres Hitpotenzial auf und kann in der Zappelbude gleich nach BILLY TALENT und anderem Jungvolk-Rock laufen.
FAZIT: Musik zum Stillstehen gibt es woanders, nicht bei DANKO JONES. "Below The Belt" ist punchender, pumpender Rock 'N' Roll mit dem der vermeintliche Großkotz seinen Sprüchen erneut Taten folgen lässt. Man kann von der Band denken, was man will, man sollte nur nicht behaupten, sie könnte nicht unterhalten.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.05.2010
John Calabrese
Danko Jones
Danko Jones
Dan Cornelius
Bad Taste Records
40:09
14.05.2010