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Dark Fortress: Ylem

Stil: Black Metal

Cover: Dark Fortress: Ylem

Dass man bei DARK FORTRESS stets auf Überraschungen zählen kann, hat die Band bereits mehr als einmal bewiesen. Der der nicht unbeträchtliche Stilwechsel, den man nach „Stab Wounds“ zu „Séance“ vollzog, war ein recht harscher Bruch mit den konventionellen Wurzeln des Black Metal, hat aber einen interessanten Weg für DARK FORTRESS geebnet, den man nun kontinuierlich verfolgt. Bisher gelang es der Band am Besten auf der letzten Veröffentlichung „Eidolon“ beständig gute Songs abzuliefern – entsprechend hoch waren auch die Erwartungshaltungen der Platte entgegen.

Nach den ersten Tönen scheint „Ylem“ genau auch dort anzusetzen, wo „Eidolon“ endete – zwischen schnellem Black Metal und düsteren fast ruhigen Passagen. Der Opener und starke Titeltrack 'Ylem' geht auch sofort in die Vollen gibt schon qualitativ einen sehr hohen Standard vor. Hier stimmt alles: hartes, fixes Riffing, starkes Drumming, cooler Refrain. Gefolgt vom düsteren fast doomigen 'As The World Keels Over', das Gänsehaut zu schaffen vermag. Auch nachfolgende Tracks 'Osiris' und 'Silence' wissen zu gefallen.

Der erste Bruch erfolgt mit dem Song 'Evenfall' – gesanglich wird ab hier zu viel experimentiert und man entfernt sich recht weit vom Black Metal. Musikalisch geht auch alles deutlich seichter zu Werke und man kann den Hörer nicht mehr vollends fesseln. Die Songs sind dennoch keineswegs schlecht aber gegen die Trümpfe am Anfang weitaus beliebiger. Im Verlauf der Platte schleichen sich dann auch zu viele Hänger ein – austauschbare Songs ohne Hitcharakter. Der einzige Track der mich noch einmal wirklich überzeugt ist 'Satan Bled'.

Das schlimmste kommt jedoch zum Schluss: mit 'Wraith' hat die Band „Ylem“ einen krassen Abschluss verschafft – vielleicht ist das ja was für die Trve- und Power-Fraktion – nicht jedoch für den normalen BM-Fan. Hier wird gejammert und geheult. Ein Song den man skippen muss!

FAZIT: DARK FORTRESS machen es dem Hörer nicht leicht: nach einem großartigen Auftakt, der genau das bietet was man sich als Anhänger der Band wünschen dürfte, wird kontinuierlich abgebaut. Sicher könnte man das Atmosphäre nennen, aber der Gesang klingt oft zu poppig und zu weich. Hier wird Black Metal mit Rudimentäreinflüssen verwässert, so dass man zuweilen wirklich zweifeln muss, ob das überhaupt noch Metal ist. Das erste Drittel des Albums ist gewiss grandios - dem Pop-Metal Song 'Evenfall' kann man nach einer gewissen Gewöhnungsphase sicher auch noch etwas abgewinnen, aber alles was danach folgt, hätte nicht sein müssen. Somit bleibt „Ylem“ klar hinter dem durchweg starkem Vorgänger zurück. Schade!

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.01.2010

Tracklist

  1. Ylem
  2. As The World Keels Over
  3. Osiris
  4. Silence
  5. Evenfall
  6. Redivider
  7. Satan Bled
  8. Hirundineans
  9. Nemesis
  10. The Valley
  11. Wraith

Besetzung

  • Bass

    Draug

  • Gesang

    Morean

  • Gitarre

    Asvargyr, V. Santura

  • Keys

    Paymon

  • Schlagzeug

    Seraph

Sonstiges

  • Label

    Century Media

  • Spieldauer

    70:16

  • Erscheinungsdatum

    22.01.2010

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