Mir läge ja bezüglich des Aufhängers „Horror Metal“ so einiges Spöttisches und Lästerhaftes auf der Zunge, denn die ursprünglich als Elektroband gegründete US-Kapelle wählte genau diese Bezeichnung für ihre erzeugte Schallwellenkollektion. Aber wir sind ja nicht so böse, sondern ganz brave, treue, stubenreine Headbangerlein.
Leider macht es einem das dritte Album des Quartetts nicht gerade leicht, die Giftpfeile im Köcher zu lassen, denn vieles auf „Genocide Chapters“ klingt – sorry! - verflucht minderwertig. Das moderne, extremmetallische, meist in behäbigem Midtempo stampfende Grundgerüst hat durchaus etwas, aber die Ideen, die irgendwo aus der Schnittmenge von SAMAEL, frühen CREMATORY, CEMETARY, BAL-SAGOTH und melodischem Death Metal gewonnen wurden, sind nicht unbedingt kreativer Natur – eher wirken sie wie zaghaft kopiert. Erschwerend kommt hinzu, dass Kristof Bathorys Vocals oftmals unfreiwillig komisch aus den Boxen grummeln, flüstern und krächzen, und auch im Keyboard-Sektor lassen sich große Mängel ausmachen, die da heißen: Einfallslosigkeit und Sounds, die sehr wahrscheinlich den Werkseinstellungen des Tasteninstrumentenherstellers entspringen. Brrr!
FAZIT: Idee = gut, Umsetzung = erschreckend schwach.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.09.2010
Othuum
Kristof Bathory
Volkar Kael
Bahemoth, Kristof Bathory
Metal Blade
43:27
10.09.2010