Dass aus Finnland nicht nur melancholische Düstermucke zu uns herüber schwappt, sondern auch derbe Kost ihren Weg findet, können DEATHBOUND mit ihrem vierten Studioalbum, das in den nächsten Tagen erscheint, klar bekräftigen. „Non Compos Mentis: A Momentary Loss Of Muscular Co-ordination“ ist keine Einschlafmusik sondern ein wahres Grind-Inferno.
Wer den Werdegang der Band ein wenig verfolgt hat, dem sollte klar sein, dass hier nicht mit Experimenten zu rechnen ist: straighter Grind mit Death-Metal-Schlagseite, wie man ihn dieser Art von Truppen wie ROTTEN SOUND gewohnt ist. Die Tracks selbst sind selten länger als 2 Minuten und es gibt von Anbeginn ordentlich auf die Glocke. Textlich bietet man die für das Genre üblichen Phrasen zu Gesellschaftskritik und Schlechtigkeit der Menschheit an sich - alles durchweg solide wenn auch wenig spannend und schon zig mal interessanter gestaltet.
Auch in puncto Innovation sollte nicht zu viel erwartet werden: die einzelnen Songs sind recht gleichförmig und nach Schema F. Gelegentlich wird die Knüppelorgie durch das ein oder andere Mosh-Riff aufgebrochen, um dann kurz danach wieder in den nächst-schnelleren Gang umzuschalten. Für den Abbau von angestauten Aggressionen macht sich „Non Compos Mentis“ allerdings sehr ordentlich: Nach einer guten halben Stunde ist man zurück auf dem Boden der Tatsachen und kann die CD wieder ins Regal stellen.
FAZIT: DEATHBOUND haben mit diesem Album den Grindcore weder neu erfunden, noch sind sie die beste Truppe auf diesen Terrain. Nichtsdestotrotz eine energiegeladene Platte für Liebhaber dieser Stilrichtung, die es nur auf brachiale Kost abgesehen haben. Vielleicht könnten die einzelnen Songs beim nächsten Mal noch etwas nachhaltiger sein aber grundsätzlich machen Fans von Bands wie NASUM oder ROTTEN SOUND hier mit einem Kauf gar nichts falsch.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.01.2010
Kai Jaakkola
Petri Seikkula
Sami Latva
Dynamic Arts Records
30:45
25.01.2010