Thrash Metal aus der Stahlschmiede Solingen, geht mehr Klischee? Egal, das Quartett DEATHFIST um Sängerin Corinna Becker ist fuckin' old school, immer wieder kommen mir Krawallbrüder wie DESTRUCTION und alte SLAYER in den Sinn, wenn ich mich dem amtlichen Brett namens „Too Hot To Burn“ widme. Gerade bei einem Song wie „Slay Her“ wird nicht umsonst zum Wortspiel-Holzhammer gegriffen, aber was soll's, die drei Herren und ihre Dame, die zum Teil schon bei MORTAL REMAINS tätig waren, machen ihre Sache ausgesprochen gut und klauen geschickt, hauen alles in den großen Betonmischer und zaubern daraus fetten Stahl teutonischer Prägung mit leicht amerikanischer Eloxierung.
Von Handwerk bis Sound stimmt hier alles, mir persönlich gefallen DEATHFIST am Besten, wenn sie melodiöse Instrumentalpassagen einflechten, wie im überzeugenden Rausschmeißer „World Of Darkness“. Das soll aber nicht heißen, dass der Gesang schlecht wäre. Corinna Becker brüllt sich beachtlich durch die Songs und lässt LangweilerInnen wie Sabina Classen locker hinter sich. Im direkten Vergleich mit der deutschen Konkurrenz liegt man gleichauf mit CRIPPER, die aber insgesamt etwas moderner zu Werke gehen.
FAZIT: Wer aus Diebesgut Stahl schmieden kann, kann vielleicht irgendwann auch aus Scheiße Gold machen? Bis dahin bleibt ein gutes treibendes Old School-Thrashmetal-Album ohne Innovationsfaktor, das aber durchaus zu Gefallen weiß.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.11.2010
Martin Bastian
Corinna Becker
Markus Wichmann
Jan Luchenberg
Pure Steel Records/High Roller Records
40:12
29.10.2010