So richtig totzukriegen ist die US-Death Metal-Szene wohl nie. Zwar haben so einige Combos in puncto Existenz oder Kreativität ins Gras gebissen, doch immer wieder tauchen aus den brodelnden Sümpfen Bands auf, die mit richtig feinem Geschrote überzeugen können. DECREPIT BIRTH sind eine solche, und musikalisch ordnet sich „Polarity“ so ziemlich genau zwischen dem Debüt „...And Time Begins“ und dem Nachfolger „Diminishing Between Worlds“ ein – noch immer extrem technisch, aber kompakter als der Vorgänger vorliegender Scheibe.
Auf der einen Seite ballert düster-fieses IMMOLATION-, SUFFOCATION-, INCANTATION-, MALEVOLENT CREATION- und wasweißichnochalles-ation-Gekloppe durchs Gebälk, und auf der anderen Seite wird CYNIC, ATHEIST und DEATH ohne Ende gehuldigt. Brutalität, Filigranität, Komplexität und energiegeladene Gewalt gehen Hand in Hand, und auch wenn DECREPIT BIRTH mit dieser Langrille bestimmt keine Szeneimpulse auslösen werden, muss man „Polarity“ als ein Amitod-Brocken der ersten Liga gelten lassen.
FAZIT: Der Dreiundvierzigminüter ist wie eine Art „Best Of“ des extremen Death Metal „made in the U.S.“, sollte also jeden Genreliebhaber zufrieden stellen. Etwas mehr Mut zu Experimenten hätte ich zwar sehr begrüßt, aber das ist eher die Spitze des ausschließlich subjektiven Eisbergs und soll nicht ausschlaggebend für die Güteklasse dieses Albums sein.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.07.2010
Derek Boyer
Bill Robinson
Matt Sotelo
N/A
Massacre Records
43:01
23.07.2010