Zurück

Reviews

Defence Mechanism: Invasion Of The Robot Brains From Planet Zero

Stil: Synthiepop / Electropop

Cover: Defence Mechanism: Invasion Of The Robot Brains From Planet Zero

Achtung, Achtung! Die Robotergehirne greifen die Erde an und es besteht keine Hoffnung, ihnen zu entkommen. Oder doch? Können drei verrückte Kanadier unter dem Codenamen Defence Mechanism die Menschheit retten? Wenn dies mit guter Musik möglich sein sollte, dann ganz bestimmt, denn "Invasion Of The Robot Brains From Planet Zero" ist das beste Synthiepop-Album der letzten Monate und ist nicht nur ein von vorne bis hinten toll gemachtes Konzeptwerk, sondern ein Ohrenschmaus allererster Güte.

In allerbester "Mars Attacks!"-Manier ist nicht nur das detailreiche Coverartwork gestaltet, sondern das ganze Album erzählt die Geschichte des Angriffs der Roboter vom Planet Zero. Dabei ist es so gestaltet, dass man es fast schon wie ein musikalisches Hörspiel konsumieren kann, inklusive hervorragend passender Samples von Sirenen, panischen Menschenmassen, Ansprachen von Präsidenten, Radiomeldungen um die Bevölkerung zu beruhigen und Verteidigungshandlungen. Doch dies ist alles nur schmückendes Beispiel für die sensationell gute Musik. Analoge Synthiesounds der 70er, die ein wenig an Jean Michel Jarre erinnern, zahlreiche Reminiszenzen an den elektronischen Pop der 80er und moderne und ausgefallene Electroklänge werden so gut wie selten zu beeindruckend guten Architekturen zusammengefügt, die das Albumthema einerseits perfekt umsetzen, andererseits aber auch davon zeugen, dass hier drei absolute Könner am Werk sind. Hinzu kommt der klare, komplett unverzerrte Gesang von Dr. Daniel X, der am Mikrofon eine ebenso gute Figur macht, die seine Kameraden an den Synthesizern.

Das ist allerdings nur die halbe Miete, denn genauso spektakulär wie die Soundstrukturen ist das Songwriting selbst. Elf Songs (ohne die drei Zwischenspiele) auf schwindelerregend hohem Niveau machen den Hörgenuss perfekt. Den besten Refrain hat das mit vielen 80er-Zitaten ausgestatte "Shiny Metal Brains" zu bieten, in "The Robots Of Dawn" kommen die Invasoren selbst zu Wort und "We're Gonna Fade" erreicht fast schon das Level der Nine Inch Nails. "Metropolis" ist eher flott und vergleichsweise hart, während "Maybe I Won't" und "Emergency Population Control" zur eher düsteren Sorte von Songs zählen. Wer es eingängiger und poppiger mag, kommt bei "Grid Bugs And Tanks" sowie "Last Man On Earth" auf seine Kosten. Das musikalische Spektrum ist also weit gefasst und in jedem Bereich überzeugen Defence Mechanism nicht nur auf ganzer Linie, sondern begeistern nahezu uneingeschränkt.

FAZIT: Mit den drei Kanadiern von Defence Mechanism ist Danse Macabre ein echter Glücksgriff gelungen. Musikalisch auf höchstem Niveau agierend, dazu ein ausgeklügeltes Konzept, das auf den ersten Blick amüsant wirkt, aber einen durchaus ernsten Hintergrund hat, nämlich die Kritik an der Zerstörungswut des Menschen gegenüber seinem Heimatplaneten. Optisch liebevoller B-Movie-Trash, musikalisch beinahe Oscar-würdig!

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.07.2010

Tracklist

  1. Dance Ex Machina
  2. Thebrainsarecoming
  3. We're Gonna Fade
  4. Shiny Metal Brains
  5. The Robots Of Dawn
  6. Maybe I Won't
  7. Thediabolicalplansummedupbydoctorsyntax
  8. Grid Bugs And Tanks
  9. Metropolis
  10. Theinfernalgrowthsspawnedfromthejellybeastofarchon-z-alpha
  11. Let's Get Out Of Here!
  12. Emergency Population Control
  13. Last Man On Earth
  14. Revenge Of The Snake Charmer

Besetzung

  • Gesang

    Dr. Daniel X

  • Keys

    Dr. Daniel X, Paul K. aka Sgt. Killzalot, Cpt. Alexander J. Parker

  • Schlagzeug

    Paul K. aka Sgt. Killzalot

Sonstiges

  • Label

    Danse Macabre

  • Spieldauer

    63:11

  • Erscheinungsdatum

    01.07.2010

© Musikreviews.de