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Eisenfunk: 8-Bit

Stil: Electro / Industrial

Cover: Eisenfunk: 8-Bit

Ich bin ja geneigt, diesem Münchener Trio allein schon für den saucoolen Bandnamen ordentlich Punkte zu geben, aber da man auf Äußerlichkeiten bekanntlich nicht zuviel Wert legen sollte, beschränke ich mich dann doch auf die Musik. Doch auch die kann erfreulicherweise auf dem dritten EISENFUNK-Album mit dem vielsagenden Titel "8-Bit" über weite Strecken überzeugen und ordentlich unterhalten.

Beim Begriff 8-Bit assoziiert man üblicherweise den guten alten C64, aber auch die Musik, die damals aus dieser Wunderkiste, dem Atari 2600 oder etwas später dem Nintendo Game Boy erklang. Diesen Telespiel-Klassikern widmen EISENFUNK ihr neues Album und so wecken die Songtitel und mancher Soundeffekt selige Erinnerungen an diese Zeiten. Dabei gehen die drei aber nicht so piepend-minimalistisch wie WELLE:ERDBALL vor, die ja konzeptionell ähnliche Wege beschreiten, sondern untermalen ihre Huldigungen mit zeitgemäßem Sound aus Versatztücken von Dark und Harsh Electro sowie dem clubtauglichen Hellectro. "8-Bit" ist also von vorne bis hinten tanzbar und das es keine Texte gibt, sondern lediglich ein paar Samples, beschränken sich die inhaltlichen Aspekte auf die Titel und die Musik. Das Album will also nicht zum Nachdenken anregen, sondern einfach nur unterhalten.

Und so darf man zur originalen Tetris-Melodie in "Korobeinki" das Tanzbein schwingen und sich mit dem in den Clubs recht erfolgreichen "Pong" (von dem es vier Remixe auf dem Album gibt), "Super Space Invaders" und "Egoshooter" den Soundtrack zum Daddeln geben. In "Medieval Bit" erklingt gar ein Dudelsack und das "Quattro"-Sample im coolen "Eisenfunk Quattro GTI" kommt einem sehr bekannt vor. Da gab es doch mal diesen Werbespot...

FAZIT: Man mag das alles vielleicht ein bisschen nerdig finden, Fakt ist aber, dass EISENFUNK mit "8-Bit" eine fantasievolle, unterhaltsame und somit gelungene Platte abgeliefert haben, die nicht zur der musikalischen Untermalung von LAN-Parties dienen dürfte.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.03.2010

Tracklist

  1. Load "*",8,1
  2. Pong
  3. Eisenfunk Quattro GTI
  4. Korobeinki
  5. Conquer
  6. Hymn
  7. Medieval Bit
  8. Egoshooter
  9. Super Space Invaders
  10. Pong (600XL Rmx by XOTOX)
  11. Pong (Bodyharvest Rmx)
  12. Pong (Beati Mortui Rmx)
  13. Pong (Terrorfrequenz Rmx)
  14. Duck And Cover (C=64 Edit)
  15. Shutdown -R Now

Besetzung

  • Keys

    Michael Mayer, Toni Schulz

  • Schlagzeug

    Arthur Stauder

Sonstiges

  • Label

    Danse Macabre

  • Spieldauer

    64:20

  • Erscheinungsdatum

    26.03.2010

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