Auf dem Pressezettel, der „In This Machine“ beilag, werden Vergleiche zu schwergewichtigen Alternative-Rockern wie BARONESS und TORCHE angestellt, und dem möchte ich nicht widersprechen, denn das trifft eigentlich bereits so ziemlich genau ins Schwarze.
Bei dem Vierer aus Belfast donnern markerschütternde Bässe, mahlende Riffs und magenauspumpende Beats über den Hörer hinweg, und immer wieder betreten ELECTRIC RED auch auf verspielte und verträumte Pfade oder steuern mit ordentlich Drive – oder eher Hyperwarp – straight nach vorn. Das ganze Treiben stilistisch zu umreißen, fällt nicht leicht, denn inmitten des sehr heavy dargebotenen Alternative Rocks findet man sowohl Doom- als auch Stoner-, Prog-, Space- und Posthardcore-Elemente, die zusammen zu einer homogenen Einheit verschmelzen, welche wiederum mit teils unglaublich leidenden, dann wieder entrückten Vocals eine schweißtreibende Energieemission erzeugen.
Anfangs erscheint „In This Machine“ fast noch sperrig, ja gar unzugänglich, doch sobald man sich erst einmal in den Neuntracker reingefuchst hat, zieht er einen wie eine Wäschemangel gnadenlos ein und plättet rund 41 Minuten jeden deiner Knochen, jedes deiner Organe, einfach alles.
FAZIT: Diese 2008 gegründete Vierergruppe, die vor diesem Album noch die zum freien Download stehende 3-Song-EP „Ion“ veröffentlicht hat, startet mit einem verdammt starken Langeisen ins Musikbiz. Wenn jetzt noch das Manko der ein oder anderen sich wiederholenden Idee ausgemerzt wird, sollte die Richtung von ELECTRIC REDs Bekanntheitskurve bald nach oben gehen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.08.2010
Rory Sweeney
Rory Sweeney, Gareth White
Gareth White, Dee Cleland
Connor Sweeney
Buzzville Records
41:10
02.08.2010