Das Album "Reborn In Fire" von EMPIRES OF EDEN war schon eine geraume Zeit lang angekündigt worden. Vor allen Dingen konnte man dank der News des Labels immer wieder nachlesen, welche Musiker sich daran beteiligen. Es sah nach ziemlichem Name-Dropping aus, und meine Gefühle gegenüber diesem quasi-All-Star-Projekt waren erstmal zwiespältig.
Nachdem "Reborn In Fire" nun etliche Runden in meinem CD-Player gedreht hat, muss ich sagen, dass Stu Marshall, der Kopf hinter diesem Projekt, mit seinen teilweise hochkarätigen "Gästen" ein Top-Power-Metal-Werk geschaffen hat. Dass die diversen Gesangskoryphäen einen guten Eindruck hinterlassen würden, hatte ich gar nicht bezweifelt. Doch das abwechslungsreiche und vielschichtige Songwriting auf durchweg hohem Niveau hat mich mehr als überrascht.
Ob nun das eingängige "Of Light And Shadows" mit Mike Vescera (OBSESSION, YNGWIE MALMSTEEN), das flotte, leicht bombastisch angehauchte "Enter The Storm" mit Louie Gorgievski am Mikro, der auch schon beim ersten EOE-Album mit am Start war, das unheimlich intensive, US-Metal-beeinflusste "Total Devastation" mit einem bestens aufgelegten Sean Peck (CAGE), das progressiv-komplexere "Prognatus Ut Obscurum", dem Zak Stevens (ex-SAVATAGE, CIRCLE II CIRCLE) seinen Stempel aufdrückt, das straighte und melodische "Beyond Daybreak" mit Hochtöner Steve Grimmett (GRIM REAPER, ONSLAUGHT) oder die erneut von Louie Gorgievski hervorragend performte Wuchtbrumme "Death Machine" – alle diese Stücke sind klasse Kompositionen, die außerdem hervorragend auf den jeweiligen Shouter zugeschnitten wurden.
Das Album ist aber nicht nur kompositorisch ein Hochgenuss, auch technisch gibt es nichts zu meckern. Stu Marshalls Gitarrenspiel ist unheimlich vielseitig. Die Riffs sind inspiriert, die Soli virtuos und die Leads führen gekonnt die Hooklines. Der Bandleader hat sich auf diesem Werk in Sachen Songwriting und handwerklichem Können selbst übertroffen. Und die großteils recht bekannte Sängergarde hält auch, was sie verspricht.
FAZIT: Überraschend starkes Power-Metal-Album, dass seine Klasse vor allen Dingen aus einem vielseitigen und wohldurchdachten Songwriting bezieht. Wer den Power Metal abwechslungsreich mag und sich nicht an vielen unterschiedlichen Stimmen stört, sollte an "Reborn In Fire" nicht ungehört vorüber gehen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.07.2010
Stu Marshall
Zak Stevens, Mike Vescera, Steve Grimmett, Carlos Zema, Sean Peck, Mike Zoias, Louie Gorgievski, Chris Ninni
Stu Marshall
Stu Marshall
Jason "Jasix" Manewell
7Hard
45:15
16.07.2010