Es dürfte kein ganz großer Zufall sein, dass das ENCOFFINATION-Logo irgendwie an das von INCANTATION erinnert. Das texanische Duo ist auf seinem ersten Album, das zuvor nur als Kassette erhältlich war, konsequent bis zum Exzess, verweigert die Moderne in jeglicher Hinsicht und bohrt sich wie Maden langsam und eklig in deinen Sarg, in dem du versehentlich noch am Leben bist. Maden sind langsam, aber der Sauerstoff in deinem Gefängnis reicht noch aus, um mitzuerleben, wie sie über dich herfallen.
Die Hölle hört sich nach einem freundlicheren Ort an? So scheint es mir auch. ENCOFFINATION sind langsam, sehr langsam, dunkler als schwarz und so dumpf wie Klopfzeichen aus sechs Fuß Tiefe. „Ritual Ascension Beyond Flesh“ enthält zwar Musik, auf die gängigen Strukturen wird aber überwiegend verzichtet, stattdessen aber ein Albtraum vertont, trommeln aus der Tiefe der Katakomben treffen auf sägende Gitarren, die auf Bodenhöhe gestimmt sind und von morbiden Growls unterlegt werden, die immer wieder durch kranke Samples unterbrochen werden. ENCOFFINATION sind harter Stoff, DRAGGED INTO SUNLIGHT und COUGH, um nur zwei aktuelle Gestörten-Veröffentlichungen zu nennen, sind Karnevalsmusik dagegen. Und die Konsequenz, mit der die beiden Herren ihr Ding durchziehen ist beeindruckend, das Wort „Zugeständnisse“ kommt offensichtlich nicht in ihrem Wortschatz vor und macht deshalb „Ritual Ascension Beyond Flesh“ zu einem Erlebnis.
FAZIT: Absolut derber und kranker Doom-Death-Stoff direkt aus den Katakomben, verlorene Seelen werden nicht errettet sondern erbarmungslos ausgequetscht und gemartert. ENCOFFINATION gegen dem Begriff Death-Metal eine ganz eigene Note, die eng mit dem Begriff an und für sich verwandt ist. Sehr hart, aber mit einer nicht unerheblichen Faszination.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.11.2010
Ghoat
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GhoatElektrokutioner
Selfmadegod Records
36:16
17.10.2010