Erst dauerte es fünfzehn Jahre, bis EVOCATION im Jahr 2007 ihr Debüt „Tales From The Tomb“ veröffentlichen konnten, jetzt liegt bereits das dritte Album der schwedischen Death Metaller vor. Die Jungs haben gegenüber der zeitgleich gestarteten Konkurrenz natürlich auch noch einiges an Boden gut zu machen.
Im Unterschied zum Erstlingswerk ist „Apocalyptic“ insgesamt etwas weniger garstig ausgefallen. Zwar gibt es noch reichlich knarzige Gitarren, Uptempo-Geballer und fieses Geschrei, aber der Anteil an melodischen Passagen hat doch merklich zugenommen. Kurzgefasst könnte man das Album auch mit der Formel „weniger ENTOMBED, GRAVE und DISMEMBER, dafür mehr EDGE OF SANITY und AMON AMARTH“ charakterisieren. Bei wenigstens drei Songs („Sweet Obsession“, "Psychosis Warfare“ und „Curse On The Creatur“) haben insbesondere die letztgenannten und äußerst erfolgreichen Landsleute von EVOCATION mehr als deutlich Pate gestanden. Ich persönlich schätze die Mannen um Johan Hegg ja sehr, aber am liebsten sind sie mir halt im Original. Trotzdem weist „Apocalyptic“ in Punkto Songwriting eine durchweg hohe Trefferquote auf, wenn auch ein paar Übersongs à la „Chronic Hell“ nicht geschadet hätten. Besonders positiv hervor stechen die melodische Klasse-Soli und der äußerst druckvolle und passende Sound. Spielerisch gehört die Band ja ohnehin zur ersten Garnitur.
FAZIT: Auch das dritte Album der Spätstarter von EVOCATION bietet sehr gut gemachten Früh-90er-Death Metal schwedischer Prägung. Neue Impulse vermag „Apocalyptic“ diesem Genre allerdings keine zu geben. Fans der Band wird das aber vermutlich nicht weiter grämen.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.10.2010
Martin "Tore" Toresson
Thomas "Tjompe" Josefsson
Vesa Kenttäkumpu, Marko Palmen
Janne K. Boden
Cyclone Empire
39:30
29.10.2010