Denkt man drüber nach, dann ist der Albumtitel des dritten Albums der Doomdeather FALL OF EMPYREAN eigentlich eine Banalität, denn im Endeffekt verbringt jeder von uns sein Leben damit, zu sterben, denn der Verfall des Menschen, der mit dem Tod endet, ist bisher nicht aufzuhalten. "A Life Spent Dying" wurde bereits 2007 aufgenommen, erscheint allerdings erst jetzt, da das Label Grau sich dem Sechser aus Arizona angenommen hat.
Man könnte allerdings auch die Ansicht vertreten, dass die Platte gut und gerne in den 90ern hätte erscheinen können, denn der hier gebotene Zwitter aus Death und Doom Metal wurde damals von Bands wie MY DYING BRIDE, CELESTIAL SEASON, ANATHEMA oder auch PARADISE LOST zur Serienreife gebracht. Dementsprechend klingen FALL OF EMPYREAN heutzutage ein wenig wie ein Relikt aus dieser Zeit, was wiederum insofern nichts Schlechtes ist, als dass alle oben genannten Acts inzwischen anders klingen, als damals. Und so darf man sich an langsamen Songs mit tief gestimmten Gitarren und verständlichem Grunzgesang, der nur selten mit eher gesprochenen Klarpassagen variiert wird, erfreuen. Theoretisch jedenfalls.
Praktisch krankt "A Life Spent Dying" an weitestgehender Belanglosigkeit, denn auch nach mehreren Durchläufen bleibt von dieser Platte kaum etwas hängen. Die Riffs haben wenig Durchschlagskraft und die Melodien setzen sich nicht fest. Man ist zwar bemüht, durch akustische Passagen und zwei komplett stromlose Instrumentalsongs Abwechslung ins Spiel zu bringen, das gelingt aber auch nur sehr bedingt. Lediglich der Song "A Long Silence" in Kombination mit dem folgenden Instrumental "Lifeless In My Arms" bewegt ein wenig, hier geht es um den Tod der geliebten Frau. Ansonsten fällt auf, dass die Texte nicht unbedingt poetisch sind, sondern sich öfter mal ungewohnt platt reimen oder Klischees ausreizen ("Veins Split Wide"). Die Black Metal-Ansätze im abschließenden "Catharsis" sind ein weiterer Versuch, aus dem Schema F auszubrechen, doch auch dieser ist nur von bescheidenem Erfolg gekrönt. Insgesamt ist das Album viel zu höhepunktarm, um sich mit den Klassikern der weiter oben genannten Bands ernsthaft messen zu können.
FAZIT: Es ist zwar ganz nett, mal wieder einen solchen Sound zu hören, doch wirklich begeistern können FALL OF EMPYREAN mit "A Life Spent Dying" nicht. Emotional nur sehr bedingt wirkend, ist auch die Musik einfach zu unspektakulär, um wirklich durchzustarten. Genrefans können ja mal den Versuch wagen, die Highlights der Gattung sucht und findet man aber besser in Großbritannien, als in den Vereinigten Staaten.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.05.2010
Daniel Sobeck
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Grau
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14.05.2010