Puuuh... es fällt zugegebenermaßen schwer, halbwegs subjektiv an diese Eigenproduktion heranzugehen. Natürlich ist es für eine junge Band wie FAREWELL TO ARMS nicht einfach, ohne große finanzielle Mittel eine ordentlich klingende EP zusammenzuschustern, aber besser, als auf "Waiting Till The Sky Falls" geht es auf jeden Fall - auch ohne Label. Selbst wenn ich die Lautstärke im iPod ganz nach oben drehe, bleibt der Sound viel zu leise und zu dünn. Es tut mir leid, es so deutlich sagen zu müssen, aber das ist wirklich unterste Demo-Qualität.
Musikalisch sieht es da zum Glück ein bisschen besser aus. Innovativ ist an der Metalcore-Mischung aus melodischem Death Metal der Göteborg-Schule und Hardcore zwar überhaupt nichts, aber die Gitarristen sind hörbar um ein ordentliches Spiel bemüht. So sind die Leads durchgehend melodisch und mitunter verspielt und dringen in leicht melancholische Gefilde vor. Sänger Dominik brüllt meist genreüblich, vereinzelte tiefe Growls lassen die Death Metal-Verbundenheit hervorschimmern. Problematisch wird es allerdings bei den Passagen mit klaren Vocals und den vereinzelten Shouts, denn die wiederum sind sehr, sehr dünn und mitunter so schief, dass sich einem die Fußnägel aufrollen. Jungs, lasst es doch einfach, wenn ihr niemanden in der Band hat, der wirklich singen kann, zumal ein solcher Sound ja auch bestens ohne klaren Gesang funktionieren kann.
Letztendlich muss man auch das wenig schlüssige Songwriting bemängeln. Zwar hapert es nicht an guten Ansätzen, doch die werden nur selten zu Ende gebracht. Die Refrains packen einen nicht gerade an den Eiern und werden allzuoft durch die stimmlichen Mankos noch beeinträchtigt. Insgesamt gelingt es nicht, die eklatanten Schwächen beim Sound durch die Songs zu kaschieren, so dass FAREWELL TO ARMS mit dieser EP keinen Blumentopf gewinnen werden - da hilft auch die wirklich professionell aufgemachte MySpace-Seite nicht weiter.
FAZIT: Beim nächsten Mal muss ein deutlich besserer Sound her, aber auch im Songwriting gilt es, Schwächen auszumerzen und stärkere Hooklines einzubauen. Und das alles bitte ganz ohne Klargesang.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.06.2010
Roland Gallus
Dominik Martin
Johannes Denk, Gregor Witsch
Manuel Lotter
Eigenproduktion
27:04
26.02.2010