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Fides Inversa: Hanc Aciem Sola Retundit Virtus (The Algolagnia Divine)

Stil: Black Metal

Cover: Fides Inversa: Hanc Aciem Sola Retundit Virtus (The Algolagnia Divine)

Die Italiener FIDES INVERSA zählen zu der Sorte Musiker, die die Aussage ihres Schaffens dermaßen weit in den Vordergrund rücken, dass sie selbst völlig anonym bleiben wollen. Denn der Pfad, den Void A.D. und Omega A.D. beschreiten, benötigt diese Anonymität für die gesamte konzeptionelle Reinheit - der Ruhm soll ihrem Herrn gegeben werden, nicht den Menschen. Nun, dieser mehr oder weniger philosophische Ansatz zeigt deutlich, wo es auch musikalisch lang geht: kraftvoll-dunkler, satanischer Black Metal wird auf "Hanc Aciem Sola Retundit Virtus (The Algolagnia Divine)" geboten.

Und zwar in der schwedischen Variante, die von WATAIN in Perfektion und von FUNERAL MIST in gehobener Qualität gespielt wird. Und knapp dahinter kommen dann auch schon FIDES INVERSA, denn die vier überlangen Tracks attackieren den Hörer mit pechschwarzer Atmosphäre, spielerischer Raffinesse und druckvollem Sound. Omega A.D. krächzt, schreit und keift dazu mit Inbrunst und Überzeugung, gelegentlich werden Samples geschickt eingestreut, um die Atmosphäre noch zu betonen. Standardisierte Songstrukturen mit Strophe und Refrain sind weitestgehend Fehlanzeige, was ein bisschen zum Eindruck führt, dass innerhalb der Songs einfach nur Parts aneinander gereiht werden und austauschbar wirken. In "Suicidium" gelingt das ausgesprochen gut, bei "Homicidium" schleicht sich mit zunehmender Dauer des Songs Ermüdung ein. Das mit französischer Disharmonie etwas aus dem Rahmen fallende "Algolagnia Divine" erhöht die Spannung aber wieder und endet stimmmungsvoll in einem Sample mit einer deutsch sprechenden Frau.

FAZIT: Die Latein-Freaks FIDES INVERSA sind Überzeugungstäter, die mit ihrem ersten Album nachdrücklich auf sich aufmerksam machen und musikalisch zum Besten gehören, was ich in Sachen Black Metal aus Italien bisher zu hören bekommen habe. Die inhaltlich-konzeptionellen Aspekte kann man natürlich albern finden, allerdings sind sie auch in sich stimmig und sorgen so für Authentizität. Das gelungene Coverartwork kommt besonders gut in der Vinyl-Version zur Geltung, die auf 100 (goldenes Vinyl) bzw. 300 Exemplare (schwarzes Vinyl) limitiert ist.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.01.2010

Tracklist

  1. Decollatio
  2. Suicidium
  3. Homicidium
  4. Algolagnia Divine

Besetzung

  • Bass

    Void A.D.

  • Gesang

    Omega A.D.

  • Gitarre

    Void A.D.

  • Schlagzeug

    Omega A.D.

Sonstiges

  • Label

    Osmose Productions

  • Spieldauer

    45:52

  • Erscheinungsdatum

    09.11.2009

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