Obgleich ich FIMBULTHIER im Genre unter Melodic Death Metal eingruppiere, ist ihr Sound deutlich vielfältiger. Einflüsse aus Death Metal, Black Metal, Thrash und Hardcore werden kombiniert. Und auch das frühere Pagan-Erbe blitzt hin und wieder mal noch durch. FIMBULTHIER selbst fassen sich aber unter Melo Death zusammen, so dass ich das einfach übernehme. "...Rise" ist das zweite Full-Length-Album der Jungs aus dem Erzgebirge.
Wer nun denkt, dass die reichlichen Genre-Einflüsse für ein abwechslungsreiches Album stehen, sieht sich getäuscht. Viel eher erscheint es mir desöfteren, als seien die Kompositionen nicht Fisch und nicht Fleisch. Die ganzen verwendeten Elemente werden nicht zwangsweise stimmig zusammengefügt. Im Falle von FIMBULTHIER wäre weniger wahrscheinlich mehr gewesen – weniger Spielarten-Einflüsse, dafür aber das Verfolgen einer konsequenten Linie. So wirkt das ganze Produkt auf mich wild zusammengewürfelt und vor allen Dingen nicht richtig ausgegoren.
Positiv fällt mir eigentlich nur das Riffing auf, das zweifelsohne vom Melo Death inspiriert ist. Eine dominante Bassline hin und wieder macht sich auch nicht schlecht. Doch sind die Songkonstrukte insgesamt ziemlich reiz- und akzentlos. Hooklines, an die man sich wieder erinnert, sind nicht vorhanden. Es verbleibt praktisch keine Melodie im Kopf des Hörers. Gänzlich fehlplatziert wirken die Hardcore-Einflüsse, egal ob in Form der Vocals oder der Breaks. FIMBULTHIER treten hier als Beispiel auf, wie man Talent, das durchaus vorhanden zu sein scheint, durch überflüssig ausufernde Genreüberschreitungen und wirre Zusammensetzung zu vieler Elemente verheizt. Anspieltipps in Sinne des Wortes finde ich nicht. Bester Track ist "Two Words" – vielleicht, weil sich die Truppe bei dem Song auf Black- und Paganeinflüsse beschränkt.
FAZIT: FIMBULTHIER sollten sich verstärkt auf eine gewisse Genreeingrenzung konzentrieren. Das wildern in vielen Spielarten und unschlüssige Zusammenfügen all der Einflüsse bricht ihnen bei "...Rise" das Genick. Für mich als Besitzer des gelungenen Vorgängers "The Battle Begins" ist es eigentlich erschreckend, was aus der Band seitdem geworden ist.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.05.2010
Marc Mühlhausen
Marc Mühlhausen, Yves
Yves, Bert
Philipp 'Nafta' Dießl
Trollzorn/SMP
45:54
28.05.2010