In ihrer Heimat Malta erschien dieses Debüt der Hardrocker von FIRE bereits vor vier Jahren und wurde jetzt, nachdem der Zweitling "Thrill Me" im letzten Jahr wohl über die Inselgrenzen hinaus gut aufgenommen wurde, für den internationalen Markt neu aufgelegt.
Weniger neu ist hingegen der Stil, dem sich der Fünfer auf "...Ignite" verschrieben hat. Dafür halten sie dort aber tatsächlich ein paar hitverdächtige Songs parat. So etwa "Get Out Of My Way", ein schwungvoller, grooviger, ohrwurmträchtiger Hardrocker mit unterschwelliger Hammondunterstützung. Oder das noch ansteckendere, stampfende "Fire Flyer". Sehr leichtfüßig und unbekümmert gehen FIRE (keine sonderlich zündende Idee übrigens, dieser Bandname) dabei zur Sache und können gleichzeitig bei der Umsetzung überzeugen. Zwei kernige Gitarren, eine druckvolle Rhythmusfraktion und ein guter (wenn auch nicht besonders auffälliger) Sänger. Wobei sich die gar nicht mehr so junge Truppe - man musiziert seit 1998 zusammen - keine große Mühe gibt, ihre Einflüsse zu verbergen. So sind auch in der Folge und mit Songs wie dem TESLA-artigen "Taste This (Rock'n'Roll)" oder dem funkigen "Away For Good" (EXTREME lassen grüßen) leichte Sleaze- und stärkere US-Stadionrock-Einflüsse auszumachen, und in Nummern wie "Make Believe" und der Halbballde "Goin' Down" werden noch deutlichere Parallelen zu einer Band wie THUNDER deutlich.
Macht alles soweit wirklich Laune, was die Jungs hier veranstalten. In der zweiten Albumhälfte und mit Tracks wie "Behind Your Eyes", "Home And Dry" und auch dem beim Refrain etwas an "Radar Love" erinnernden "Conspiracy Theory" ist die Luft dann zwar ein wenig raus, und auf Dauer fehlt es der Band doch noch an eigenen Ideen, aber als Debüt ist "...Ignite" äußerst vorzeigbar. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass man mit dem existenten Nachfolger das Feuer bereits weiter anfachen konnte.
Als Bonus wurde diese Wiederveröffentlichung um das Bryan-Adams-Cover "Run To You" (kein Reinfall, aber zwingend ist was anderes) und die ursprünglich fürs Radio verfasste Weihnachtsnummer "Miss You This Christmas" (fürs Thema auch noch okay) ergänzt.
FAZIT: Sehr frisch kommt er daher, der melodisch-groovige Hard 'n Heavysound der Mittelmeer-Rocker, die mit ihrem Sound zudem die Achtziger heraufbeschwören. Unterm Strich vielleicht noch etwas harmlos, aber wer gedacht hätte, auf Malta gäbe es nur Sonne und Doom Metal, wird hier eines Besseren belehrt.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.10.2010
Charles Cassar
Kenneth Calleja
Joe Vella (Pejxa), Robert Longo
Laurence Baldacchino
Avenue Of Allies
52:24
15.10.2010