"Til Alle Heimsens Endar" ist das zweite Album der norwegischen Paganer GALAR. Es handelt sich bei der Band um ein Projekt der beiden Musiker Slagmark und Fornjot, die sich zur Vollendung ihrer Alben und bei Live-Auftritten Session-Künstler bedienen. Zum Teil finden ungewöhnliche Instrumente Einzug in den Sound der Norweger, wie beispielsweise Cello, Piano, Viola, Violine oder Fagott.
Ansonsten ist das Grundrezept recht bekannt. Schwarzmetallische Ursprünge werden mit traditionellen skandinavischen Folk-Weisen zu einer recht epischen Einheit verbunden. Dabei wirkt die Vereinigung der Elemente stimmig, was nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist. Am besten gefallen mir die Passagen, wenn GALAR harmonische Melodielinien mit cleanen oder hymnischen Vocals ins Spiel bringen. Gerade den cleanen Gesang – bei vielen Pagan-Bands mitunter ein Schwachpunkt – meistert Are B. Lauritzen aka Fornjot mit seiner klaren Ausdruckskraft astrein. Growls und Gekeife, für die Mitmusiker Marius "Slagmark" Kristiansen, verantwortlich zeichnet, sind grundsätzlich nicht schlecht, allerdings auch nicht so eindrucksvoll.
Zwar erfinden GALAR den epischen Pagan Metal nicht neu, doch gerade durch die Hinzunahme der "exotischen" Instrumente und der leichten Prise Klassik, die dadurch in den Sound einfließt, können sie bei den Melodien ein paar Akzente setzen. Hier ragen in meiner Ansicht das unheimlich epische "Ván" (ganz klarer Anspieltipp!), "Grámr" oder das rein instrumentelle "Det Graa Riket" durch ihre Arrangements und Melodielinien einigermaßen heraus. Andere Songs sind teilweise etwas unscheinbarer, doch gelingt es dem Duo immer, ein gutes qualitatives Level zu halten. An der technischen Leistung gibt es nichts zu mäkeln. Die beiden Bandleader und ihre Gastmusiker liefern in handwerklicher Hinsicht einwandfreie Arbeit ab. Im kompositorischen Bereich sehe ich noch einige Steigerungsmöglichkeiten.
FAZIT: Insgesamt können sich GALAR mit "Til Alle Heimsens Endar" im vorderen Mittelfeld des epischen Pagan platzieren. Zwar nehmen sie manchmal bereits Tuchfühlung mit der Spitzengruppe des Genre auf, doch fehlen zum endgültigen Aufstieg dorthin aber noch ein paar Top-Nummern mehr. Freunde der Spielart, die auch gerne mal anderen Begleitinstrumenten lauschen, sollten sich das Album durchaus zu Gemüte führen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.02.2010
Marius "Slagmark" Kristiansen
Marius "Slagmark" Kristiansen, Are B."Fornjot" Lauritzen, Cecile Langlie, Jorge "Blutaar" Scholz
Marius "Slagmark" Kristiansen
Are B."Fornjot" Lauritzen
Elefterios “Phobos” Santorinios
Are B."Fornjot" Lauritzen (Fagott), Hans Gunnar Hagen (Viola), Ricardo Odriozola (Violine), Siri Hilmen (Cello), Morten Nome (Double Bass)
Dark Essence Records
42:41
01.03.2010