"Yesterday, Today And Tomorrow" ist das dritte Studioalbum der Iren GLYDER nach ihrem Debut "Glyder" und dem 2008er "Playground For Life". Die Band hat Tourauftritte mit THIN LIZZY, BLUE ÖYSTER CULT, GOTTHARD, DIO und SAXON hinter sich und im August 2009 durfte die Band sogar für die Metal-Legende METALLICA in Dublin eröffnen. Für ihre 6 Jahre Bestand hat die Band sich also schon relativ weit entwickelt, so dass man von ihrem neuen Album auch einiges Erwarten darf.
Ihre 13 Tracks spielen GLYDER zwischen zwei und vier Minuten in typischer Rockmanier knackig und ganz im Stile der 80er Jahre ein. Ich fühle mich an meine ersten Rockplatten "Born To Be Wild" (Compilation) mit STATUS QUO, JOURNEY, DEEP PURPLE und BLUE ÖYSTER CULT erinnert. Eine markante Stimme seitens Tony Cullens, technisch einwandfrei eingespielte Gitarren und Drums und eine ausgeglichene Produktion bestimmen das Liedbild. Rock der alten Garde ohne Ausflüchte in THE WHITE STRIPES- oder BILLY TALENT-Spielarten. Trotz ihrer irischen Wurzeln klingen GLYDER aber durchweg wie eine amerikanische Band. Kein Dialekt, keine irischen Musikeinflüsse à la THE DUBLINERS oder DROPKICK MURPHYS, sondern durchweg Chicagoer Gitarrenriffs des Stadionrockzeitalters.
Mit "That Line" fängt das Album in einem treibenden Midtempo an, welches die oben genannten Charakteristika in sich vereint und als guter Einstiegssong GLYDER näherbringt. Auch "Make A Change", einer der etwas schnelleren Midtempo-Lieder, ist gut geeignet, einen Eindruck zu gewinnen. Bei "A Bitter End" erinnern mich die Gitarrensoli sehr stark an die Saiten von JOURNEY zu "Evolution"-Zeiten. Auch der dritte Titel der Platte, "Jack Strong", kommt mir sehr bekannt vor: 80er Jahre Sound durch und durch und mit "My name is Jack, but they call me Strong" fühle ich wieder in meine Jugend zurückversetzt.
Der Titelsong "Yesterday, Today And Tomorrow" dagegen ist von langsamerer Natur und mit guten Soli zum Schunkeln und Freundin-im-Arm-halten gedacht. Auch bei "Time To Fly" oder "A Bitter End" könnte ich mir es sehr gut vorstellen, meine Freundin in den Arm zu nehmen und einfach mit zu schunkeln. So richtig wie damals bei den schlechten Parties, wo dem Alkohol zu viel zugeneigt wurde und irgendwann die Lichter immer gedimmter wurden und man im Halbdunkel die einzelnen Paare auf der Tanzfläche schunkeln sah.
FAZIT: Radiotaugliches Hard Rock-Material im Stile der 80er Jahre, das man prima auf einer Party neben den oben genannten Größen des Rocks spielen und man kann sich sicher sein kann, dass auf jeden Fall ein Partygänger sich nach dieser Band erkundigen wird. Melodisch, technisch einwandfrei, zum Entspannen abends, im Auto bei längeren Fahrten ganz gut. Für reine Metaller oder Goths aber wahrscheinlich nichts.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.05.2010
Tony Cullen
Tony Cullen, Bat Kinane
Bat Kinane, Pete Fisher
Davy Ryan
SPV/Steahammer
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10.05.2010