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Godslave / Impactor: Thrashed (Split)

Stil: Thrash Metal

Cover: Godslave / Impactor: Thrashed (Split)

Thrash und kein Ende … nach Core mit allen erdenklichen Präfixen ist auch das zum Fun-Gedresche degradierte, einst sehr kreative Subgenre von der Trivialisierung bedroht. Oberflächliches Herausposaunen linker Parolen und die vermeintliche Fuck-Off-Attitüde vieler dieser braven Konformisten ist allerdings vielleicht noch schlimmer als diese Bevölkerungsbespaßung.

GODSLAVE hießen einmal anders und klangen auch nicht wie noch gleichförmigere EXODUS. Mit ihrer Erfahrung als Band sollten sie heute mehr auf dem Kasten haben als Semi-Punkriffs hinter einfältigen Texten zu verbraten. Die beiden Stücke der Gruppe sind druckvoll produziert worden und harmonisch wie melodisch schwach auf der Brust. Dass die kratzigen Vocals aufgesetzt klingen, ist müßig zu erwähnen. IMPACTOR machen es schlimmer, da sie rhythmisch übers Schlachtfeld stolpern, noch dummere Lyrics schreiben und somit wie eine Persiflage auf die TANKARDs dieser Welt klingen, die echte Könner in ihrem Metier sind und weiter denken, ja über sich selbst lachen können, statt ihr Genre ins Lächerliche zu ziehen. Beide Bands mögen ihren Spaß haben und live für Kurweil sorgen; letztlich braucht sie kein Schwein - genausowenig wie die meisten der ähnlich gelagerten Kopisten bei finanzkräftigen Labels. Wo wir gerade bei den Moneten sind: diese Split wurde auf 222 Einheiten limitiert, weshalb man den Medien mit der dringenden Bitte um jegliche Unterstützung nur Downloads angeboten hat. Werte Musiker: weder Fans noch Kritiker sind die Wohlfahrt, und Künstler sind keine Behinderten, denen man Krücken bereitstellen muss, wenn sie sich ans Licht der Öffentlichkeit trauen. Falls ihr bedauert werden wollt, klopft keine so markigen Sprüche - Sinnleere in allen Bereichen also: Musik, Texte, Attitüde … so etwas nannten eure Idole einmal Poser.

Neben den beiden Witzemachern hier dürfen sich anderswo die Pseudo-Engagierten übrigens dies hinter die Ohren schreiben: es reicht nicht, die alten Kritiken am Kalten Krieg und den Kommunisten beziehungsweise Imperialisten gegen Bush- und Osama-Fressen auf schlecht gezeichneten Repka-Gedächtnis-Covers auszutauschen. Auch wenn die Furcht heute offenbar vornehmlich dem globalen Terror gilt, lauert der Feind in den eigenen Reihen und nutzt die gleichen alten Bomben, um die kreative Landschaft brachzulegen. Musikalisch legt das Thrash-Revival nicht nach, sondern bezeugt nur eine große Fresse. Das garantiert eine geringe Halbwertszeit, doch bis zum Ende gilt es, sich mit solchem Stuss wie "Thrashed" herumzuschlagen.

FAZIT: GODSLAVE und IMPACTOR sind zwei von unzähligen Untergrund-Bands, die auf lange Sicht hin mit ihrer aufgewärmten Thrashbrühe nicht weit kommen werden. Erstere sind zwar professioneller unterwegs, jedoch genauso bemüht old school. Zuviel Wurzelpflege macht die Pflanze kaputt.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.06.2010

Tracklist

  1. Godslave - Our School
  2. Godslave - Wings of Wrath
  3. Impactor - The Forest Burns
  4. Impactor - Downstairs

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    16:45

  • Erscheinungsdatum

    31.12.2009

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