Crust, Punk und Hardcore mit Death Metal gemixt – da geht dem diese Worte tippenden Schreibsklaven das Herz auf. Grund genug, die neue 6-Track-EP der Nordrhein-Westfalen GREED KILLING unter die akustusche Lupe zu nehmen. Selbige fetzt in ihren Grundzügen sogar richtig, denn das Wechselspiel zwischen D-Beats, gepflegtem Mosh, rollendem Gebretter und derben Grooves geht prima in Nacken und Extremitäten und ist obendrein noch ziemlich individuell geprägt, wenngleich der Innovationsfaktor gleich null ist – druff gschisse, Hauptsache ist, dass es knallt.
Neben Saschas ulkiger Englischaussprache („Siwoll, siwoll, siwoll disss-obidäänz“ in „Civil Disobedience“ sei hier mal als Musterbeispiel genannt) stört leider das extrem nach Drumcomputer klingende Schlagzeug. Gerade die Bassdrum hört sich völlig unnatürlich an und hat etwas von den Blechknackfröschen, die es im Spielwarenhandel gibt. Da wünsche ich mir dann doch lieber einen nicht ganz so timingsicheren Drummer, dessen Schlagzeug echt tönt. Schließlich stolpern die Gitarren hier und da auch noch etwas tapsig umher.
FAZIT: Das vor drei Jahren gegründete Trio hat hörbare Freude an seinem Geknüppel, und diese steckt durchaus an, doch die „Kinderkrankheiten“, die GREED KILLING noch haben, sollten umgehend behandelt werden, denn sonst wird die Band dauerhaft nicht über lokale Supportgigs hinaus kommen.
Die EP kann übrigens von der myspace-Seite über den Free-Hoster mediafire heruntergeladen werden. Zu 100% legal natürlich.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.06.2010
Lucian Lüders
Sascha Lubenow
Sascha Lubenow
Sven Kleis
Eigenproduktion
23:51
2010