So ein klein wenig wie frühere EMPEROR zu „Anthems To The Welkin At Dusk“-Zeiten, nur auf LSD, wie schwarzmetallischere BLUT AUS NORD, wie frühere DARK FUNERAL auf seltsamen Pilzen, wildert Cernunnos, der Mann hinter HÆRESIARCHS OF DIS, in finsterem, psychotisch-schwarzmetallischem Dickicht umher. Auf hohem Niveau zwar, mit Kompositionen jenseits gängiger Songschemata und viel Intensität gepaart mit Wahnsinn – aber in den meisten Songs ohne wirklich eigenes Gesicht, ganz gleich, ob mit oder ohne Edding und Dulux in selbigem.
Was bleibt, ist eine unterhaltsame, mysteriös anmutende, kauzige Black Metal-Scheibe, die eher Insiderwert haben wird. Zeitweise muss der Tastennarr, der Dich, den armen Leser, der Du bist, gerade volltextet, schmunzeln, denn ab und zu hört sich der US-Amerikaner wie der junge Ihsahn an. Mit Wasabi auf der Eichel. Echtem.
Es ist ein wenig schade, dass sich die stilistisch etwas anders geratenen Momente á la „Bemoan The Fallen“ auf Intros, Interludien und Outros beschränken. Hätte Cernunnos diese in die Songs integriert, anstatt so strikt zu trennen, wäre „Denuntiatus Cinis“ womöglich um einiges packender und aufregender. So aber ist's ein Löffel Schoko, ein Löffel Vanille, ein Löffel Erdbeere, ein Löffel Schoko...
FAZIT: Passable Platte mit Selbstzerstörungsmechanismus.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.10.2010
Cernunnos (alles)
Moribund Records
71:06
12.10.2010