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Hardcore Circus: Wake Up Call

Stil: Melodic Hard Rock

Cover: Hardcore Circus: Wake Up Call

HARDCORE CIRCUS haben mit HARDCORE SUPERSTAR gleich mehrere Gemeinsamkeiten: Zunächst mal hat keine der Bands auch nur im Entferntesten was mit der Musikrichtung Hardcore zu tun. Außerdem kommen beide Bands aus Schweden und betätigen sich in der Richtung Sleaze-Rock. Und das hört man auch: die deutlichsten Einflüsse der Band liegen sicherlich bei MÖTLEY CRUE. So schallt handwirklich guter, weitestgehend reiner Hard/Sleaze Rock aus den Boxen.

Die Einstiegsnummer „She goes down“ zeigt sich treibend und schnell, der Songtitel wird gerne und oft wiederholt. Das Riffing ist leicht verdaulich und nicht zu überladen, die Gitarren zeigen sich in der Solopassage dafür recht virtuos. In den nächsten Songs zelebrieren HARDCORE CIRCUS dann Sleaze vom feinsten, mit „Life“ scheut man sich auch nicht vor einer Halbballade. Es folgen ein Song, der nach der Band selbst benannt ist und der Titelsong des Albums. Hier wird die Situation der Welt als „Hardcore Circus“ besungen, besonders gut gefällt mir selbst hier das Arrangement der Instrumente. Der Titelsong des Debütalbums möchte den Hörer aufwecken. Er baut sich moderat auf und bleibt größtenteils auf Halbgas. Es gibt definitiv schnellere und treibendere Lieder auf dem Album, sodass „Wake Up Call“ hier nicht das Ziel des Aufweckens erfüllt. „Tattooed Junkie“ (als mein persönlicher Favorit) ist dafür schon wesentlich besser geeignet. Die Songs bleiben alle in einem mehr oder weniger engen Rahmen, folgen aber nicht jeweils einem sturen Ablauf, sondern weisen durchaus Überraschungen und Höhepunkte auf. Der Großteil hat durchaus das Potential, Begeisterung auszulösen und auf Partys zu laufen, wirklich eingeprägt haben sich mir aber nur die beiden letzten Songs. So oft bei den anderen Liedern die Lyrics teilweise auch wiederholt werden, ist der Wiedererkennungswert nicht sonderlich hoch.

FAZIT: Wer auf Sleaze und/oder Hardrock steht, wird mit HARDCORE CIRCUS eine Band finden, die schön arrangierte und sauber abgemischte Handwerksstücke produziert, die kurzweilige Unterhaltung auf musikalisch hohem Niveau verspricht. Nachhaltigkeit oder dauerhaftes Festsetzen in den Gehörgängen ist aber leider nicht unbedingt gegeben.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.12.2010

Tracklist

  1. She Goes Down
  2. Queen Of Dirt
  3. Under My Skin
  4. Who I Am
  5. Life
  6. Hardcore Circus
  7. Wake Up Call
  8. Pain
  9. Tattooed Junkie
  10. Miracle

Besetzung

  • Bass

    Nalley Pahlsson

  • Gesang

    Jorgen "Jojje" Bolmstad , (Backing: Mats Levén)

  • Gitarre

    Jorgen "Jojje" Bolmstad , C.J. Grimmark

  • Schlagzeug

    Joakim Bloohm

Sonstiges

  • Label

    Silverside Records

  • Spieldauer

    39:45

  • Erscheinungsdatum

    03.12.2010

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