In Newcastle scheinen die Uhren anders zu ticken. Denn HELLBASTARD liefern einen wirklich kranken, fiesen musikalischen Bastard ab, der sich sehr schlecht in irgendwelche Schubladen stecken lässt. Im Großen und Ganzen könnte man die Mucke als Thrash Metal / Punk bezeichnen, der mit allerhand rudimentären Elementen angereichert ist.
Was im ersten Augenblick spannend klingt, wird im Verlauf der Platte zur Tortur. Nicht nur, dass die Band hier im Drogenrausch die unmöglichste Mischung an Elementen fabriziert hat – nein, sie bestückt das ganze noch mit einem nervenden Drumsound und dämlichen Intros. Rein spieltechnisch sind die Engländer keineswegs unterste Stufe, aber die chaotische Mixtur ist einfach nur haarsträubend und derart aufgesetzt, dass man bereits nach den ersten drei Tracks die CD verbrennen möchte.
Wenn man bedenkt, dass es die Band bereits seit 1985 gibt, muss man sich doch irgendwie fragen, weshalb man es bisher nicht geschafft hat, sich auf eine Stilrichtung festzulegen, sondern einen derart kranken Metal-Crossover-Bastard verzapft. Das Problem dabei? Keiner der Songs ist wirklich cool, musikalisch wird nichts Berauschendes geboten und der Stil der Band ist schon wieder so extravagant gewollt, dass ich mich ernsthaft frage, welche Zielgruppe damit angesprochen werden soll. Zudem ist auch unklar, warum die Band den Longplayer noch mit sechs Neuaufnahmen bestücken musste, denn Schmerzgrenze ist auch bereits nach den acht neu komponierten Tracks erreicht.
FAZIT: Was HELLBASTARD hier abliefern, ist wie ein mieser Drogencocktail, der starke Schmerzen hinterlässt. Diese Musik ist vielleicht etwas für Genregrenzgänger, denen es nicht extrem genug sein kann – jedem anderen Hörer, der nicht auf das totale ziellose Crust/Punk/Thrash-Inferno-Chaos steht, sei von diesem Machwerk dringlichst abgeraten.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.08.2010
Gianluca
M.S. Lewty
M.S. Lewty, Danny Guy
Selfmadegod Records
49:21
26.10.2009