Zurück

Reviews

Hellish Crossfire: Bloodrust Scythe

Stil: Thrash/Death Metal

Cover: Hellish Crossfire: Bloodrust Scythe

I Hate ist ja ein Label, das Bands zwischen kauzig und krude signed, solange sie nur irgendwie Oldschool-As-Fuck sind. Das die eine oder andere Perle auf dem schwedischen Label zu finden ist, hat sich hoffentlich schon herumgesprochen. Für den Anhänger der Alten Schule sind auch HELLISH CROSSFIRE ohne Zweifel ein Kleinod. Machten die Franken vor vier Jahren mit ihrem Debut „Slaves Of The Burning Pentagram“ das erste Mal auf sich aufmerksam, legen sie jetzt mit „Bloodrust Scythe“ nochmal kräftig nach.

Bei diesem Bandnamen - übrigens einem Album der Hamburger Thrasher IRON ANGEL entliehen - , Platten- und Songtiteln sollte klar sein, wo der Hammer hängt. Nämlich am Amboss, auf dem schon in den Achtzigern harter Thrashmetal geschmiedet wurde. Und zwar in purer und ungebändigter Form, ohne Soundspielereien aus der Cola-Dose, stattdessen immer wieder direkt und voll auf die Zwölf. Verblüffenderweise gelingt es HELLISH CROSSFIRE perfekt, das damalige Gefühl inklusive aller Klischees einzufangen und ins Jahr 2010 zu transportieren. Die vier Herren treten beinahe durchgehend das Gaspedal feste durch und prügeln sich roh durch die Songs, lassen aber Gespür für Hooks und Melodien nicht vermissen. Zu der sehr thrashlastigen Gitarrenarbeit, die gelegentlich in MAIDENsche Gefilde zu „Killers“-Zeiten abdriftet, passt verblüffend gut der eher todesbleihaltige Gesang, der dank viel Hall direkt aus der Gruft kommt und Erinnerungen an Glanztaten erster Death-Metal-Helden Ende der Achtziger aufkommen lässt. Das Gesamtkunstwerk wird durch ein sehr stylisches Cover mit dem Reaper persönlich abgerundet und lässt mich mit einem breiten Grinsem im Gesicht zurück.

FAZIT: HELLISH CROSSFIRE bedienen sicher jedes Klischee, sind zweifellos restlos veraltet und selbstverständlich mit einem negativen Innovationsfaktor versehen. Aber genau das macht „Bloodrust Scythe“ zu einem großen Spaß und lässt mich beinahe mit Freudentränen immer wieder die „Play“-Taste drücken. Solange alte Musik mit solcher Freude und Begeisterung gespielt wird, verzichte ich komplett auf Entwicklung und mache es mir an meinem Steinzeitfeuer gemütlich.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.01.2010

Tracklist

  1. Night Of The Possessed
  2. Black Injection
  3. ...Of Slaying Grounds
  4. Into The Old And Evil
  5. Orgasmic Rush
  6. Speed Hunter
  7. At The Edge Of Total Chaos
  8. Too Tough To Die

Besetzung

  • Bass

    Sick

  • Gesang

    Iron Tyrant

  • Gitarre

    Iron Incubus

  • Schlagzeug

    Evil Possessor

Sonstiges

  • Label

    I Hate Records

  • Spieldauer

    42:48

  • Erscheinungsdatum

    11.01.2010

© Musikreviews.de