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Helstar: Glory Of Chaos

Stil: Power / Thrash Metal

Cover: Helstar: Glory Of Chaos

Die Tendenz zu simpleren und vor allem heftigeren Song-Strukturen zeichnete sich ja bereits vor zwei Jahren auf dem HELSTAR-Reunion-Album „King Of Hell“ ab, obwohl die band-typischen progressiven Power-Metal-Epen damals letztlich doch die Oberhand behielten. Aber bereits die ersten Minuten von „Glory of Chaos“ legen eine neue Marschrichtung fest: Sehr Thrash-lastige, ungewöhnlich harte, vergleichsweise schlichte, dabei aber durchaus sehr druckvolle Riffs im Stile der 80er, die vor allem an EXODUS, manchmal sogar an Bands wie ATROPHY erinnern, sind die Basis des neuen HELSTAR-Sounds. Das tönt für sich genommen gar nicht mal schlecht. So ist zum Beispiel „Pandemonium“ ein durchaus gelungener Beitrag zum Thema Power meets Thrash-Metal. Das Problem dabei: Es klingt – bis auf den Gesang – eigentlich nicht nach Helstar und die Trademarks dieser eigentlich äußerst eigenständigen Band sind kaum mehr zu erkennen. In eine ähnliche Kerbe schlagen der Opener „Angels Fall To Hell“, „Bone Crusher“, der auch als CAGE-Song durchginge, das äußerst straighte „Deathtrap“, „Anger“ (sogar mit Motgröhl-Chorus versehen) sowie das ultra-schnelle „Alma Negra“. Bei letztgenanntem Song zeigt Meister Rivera, dass er auch schrilles Gekeife auf dem Kasten hat. Eine durchaus entbehrliche Erkenntnis.

Die restlichen Songs setzen auf etwas komplexere Riffs und Rhythmen sowie abwechslungsreichere Songstrukturen und wecken damit zumindest die Erinnerung an vergangene Großtaten. Aber sowohl „Monarch Of The Bloodshed“ als auch „Summer Of Hate“ und „Trinity Of Herey“ weisen nur vereinzelt die genialen Melodien und Ideen auf, welche sich auf “Remnanat Of War” oder “A Distant Thunder” gleich im Dutzend finden.

FAZIT: Nichts gegen Weiterentwicklung und in manchen Fällen ist weniger (Komplexität) auch schon mal mehr, aber wenn dabei die eigene Identität über Bord geht, macht das wenig Sinn. Und wer braucht schon eine weitere Thrash-Band, wenn es schon genügend Vertreter gibt, die diese Richtung wesentlich überzeugender darbieten? Sicher ist die Musik auf „Glory Of Chaos“ nicht wirklich schlecht, das verhindern allein schon die beteiligten Musiker, allen voran Ausnahme-Sänger James Rivera. Aber es stellt sich die Frage, wer dieses Album – trotz einiger guter Songs - wirklich braucht. Ein Großteil der HELSTAR-Jünger wahrscheinlich nicht, ist zu befürchten.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.11.2010

Tracklist

  1. Angels Fall To Hell
  2. Pandemonium
  3. Monarch Of Bloodshed
  4. Bone Crusher
  5. Summer Of Hate
  6. Dethtrap
  7. Anger
  8. Trinity Of Heresy
  9. Alma Negra
  10. Zero One

Besetzung

  • Bass

    Jerry Abarca

  • Gesang

    James Rivera

  • Gitarre

    Rob Treviño

  • Schlagzeug

    Russell Deleon

Sonstiges

  • Label

    AFM Records

  • Spieldauer

    44:38

  • Erscheinungsdatum

    05.11.2010

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