Da ist es wieder, das Problem mit Musik und den dazugehörenden Musikern.
Nüchtern betrachtet ist HOGJAWs Zweitwerk „Ironwood“ nach dem allseits gefeiertem Debüt „Devil In The Details“ eine feine Southern Rock-Scheibe, die auch nach diversen Durchläufen nicht langweilt. Der Opener „Rollin Thunder“ rockt wie Hölle, die Twin-Gitarren laufen beinahe heiß, danach „Blacktop“ langsam, ruhig mit Steel Guitar, nahezu balladesk und emotional. Das hohe Niveau können HOGJAW aber leider nicht durchgehend halten, was einerseits an der etwas dünnen Stimme Jonboat Jones' liegt, andererseits an den etwas weniger hitverdächtigen nichts desto trotz grundsoliden Songs, die grob orientierend Richtung LYNYRD SKYNYRD gehen. Aufhorchen lässt nochmal ein ruhiger Song, „Walkin'“, der mit seiner Ruhe und Sehnsucht überzeugt.
Kommen wir zu den Musikern. Southern Rock kommt ja aus den Südstaaten, Südstaatler sind ja mit einem bestimmten, nennen wir es „wertekonservativem“, Image behaftet. Da machen auch HOGJAW keine Ausnahme, die „Auf die Fresse“-Attitüde der Band soll hier nicht unerwähnt bleiben, ebenso das Posieren mit Knarren und das offene Verherrlichen von Feuerwaffen unter dem Banner der so genannten „Freiheit“ im Allgemeinen.
FAZIT: HOGJAW liefern eine gute Southern Rock-Scheibe mit mindestens drei herausragenden Songs ab. Ob jemand mit der Südstaaten-Attitüde der Band klarkommt, möge er selbst entscheiden. Mir geht das Gehabe allerdings gehörig gegen den Strich.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.07.2010
Elvis DD
Jonboat Jones
Kreg Self, Jonboat Jones
Kwall
Swampjawbeamusic / Just For Kicks
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12.05.2010