Als HOPELEZZ will man Newcomer nicht unbedingt bezeichnen, aber dieses Quintett kommt definitiv nicht mehr rechtzeitig zu Tisch und kann nur noch die Krümel dessen auflesen, was an Core-Metal-Törtchen bereits gegessen und teilweise nur schwerlich heruntergewürgt worden ist.
Die deutsche Gruppe wechselt gleich zu Beginn von "The New Delight" innerhalb weniger Sekunden mehrmals relativ ungeschickt das Tempo, findet dann aber zur gewollt eingängigen Melange aus Grummel-Death der melodisch drucklosen Art - typisches single-note-Geriffe, wie es bei den schwedischen Death-Thrash-Bands der letzten Jahre bereits von Anfang an lahm geklungen hat - sowie natürlich dem doch recht sattelfesten, vorhersehbaren Clean-Gesang. In lyrischer Hinsicht fällt nichts sonderlich Smartes auf, was auch für den vollkommen austauschbaren Durchhänger "Surrounded By Destruction" gilt; vom Hummel-im-Arsch Akrobaten-Core amerikanischer Vertreter keine Spur …0 Spielerische Brillanz ist fernab von Harmoniegedudel und handelsüblichem Stakkato nirgends zu verorten. "Monster Inside" dreschflegelt schließlich im gleichen monotonen Gestus - gleichwohl nach nett unverzerrtem Intro - in Richtung Bedeutungslosigkeit.
In Szene gesetzt haben HOPELEZZ dieses Liedertrio im ansprechenden Sound. Die Verpackung stimmt, aber allein die Qualität des musikalisch Gebotenen übersteigt nicht das Mindestmaß dessen, was man braucht, um gerade in überlaufenen Zonen nicht niedergetrampelt zu werden, ehe man überhaupt auf eigenen Füßen steht.
FAZIT: HOPELEZZ sind hoffnungslos unoriginell. Ihre Musik hadert wie die vieler anderer neuer Bands daran, dass ihr theoretisch nichts an Professionalität fehlt - nur mit dem Feeling, der Attitüde und Dringlichkeit will es nicht funktionieren. Die Musiker müssen das hier nicht machen, sondern wollen es nur. Können ist heute keine Frage mehr, aber wer nichts zu sagen hat, dem sollte man wirklich verbieten, den Mund zu öffnen, so man nicht irgendwann eine Arche bauen möchte, um sich vor einer Flut an Nichtigkeit zu retten.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.08.2010
Bastian Häusener
Fabio Sgarlato
Basti Aurig, Flo Zeitler
Nik Gaidel
Eigenvertrieb
13:10
29.06.2010