Einst wurden sie für ihre Musik belächtelt, dann für ihre unflätigen Texte angegriffen - doch unterkriegen ließen sich IMPALED NAZARENE nie. Als einer der dienstältesten finnischen Extreme Metal-Bands haben sie es gar geschafft, sich musikalisch zu entwickeln und prügeln sich auf ihrem elften Studioalbum "Road To The Octagon" überaus tight durch ihre 13 Songs.
Stilistisch bewegen sich Frontweirdo Mika Luttinen und seine Mitstreiter darauf im Spannungsfeld von Black Metal, Thrash Metal, Punk und Crust. Ohne nennenswerte Verschnaufpause brettern sie sich dabei durch ihre Hochgeschwindigkeitsattacken, dass es eine helle Freude ist. Hier mal ein Death Metal-Riff eingeworfen ("Reflect On This"), da mal ein melodischer Einstieg in den Song ("Gag Reflex"), ab und zu mal ein wirklich cooles Solo ("Under Attack", "Convulsing Uncontrollably"), kurz mal auf die Bremse ("Corpses") - ansonsten gibt es gezielt in die Fresse. Neben Luttinens herrlichem Gekeife ist es vor allem die geile Gitarrenarbeit, die IMPALED NAZARENE anno 2010 auszeichnet, die flirrenden Riffs in "Tentacles Of The Octagon" oder in "The Day Of Reckoning" sprechen für sich.
In nur sechs Tagen im Hellhole Studio mit dem bandeigenen Soundmann Max Kostermaa eingespielt und mit Mika Jussila im Finnvox gemastert, hat das Album einen satten und brachialen Sound, der die spielerischen Feinheiten (dass man das mal über IMPALED NAZARENE schreiben würde) an der Gitarre gut zur Geltung bringt. Lediglich das deutlich sichtbar mit dem Computer erstellte Coverartwork will nicht so recht zur Musik passen.
FAZIT: Garstig, furious, geil!
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.12.2010
Mikael Arnkil
Mika Luttinen
Tomi UG Ullgren
Reima Kellokoski
Osmose Productions
33:30
19.11.2010