Riesig populär sind INTERSTATE BLUES anscheinend nicht hierzulande. Selbst Just for Kicks, die den Vertrieb des aktuellen Albums übernommen haben, haben nur vier der insgesamt neun Veröffentlichungen des Trios aus Los Angeles im Programm.
Zu schade, denn „Red Was The Sky“ macht Lust auf mehr. Hier präsentiert die klassische Dreierbesetzung Gitarre, Bass und Drums, ebenso klassischen Hard Rock. Das „Blues“ im Bandtitel hätte man sich getrost schenken können. Einflüsse sind zwar vorhanden, aber in erster Linie wird: gerockt.
„Red Was The Sky“ geht glatt als Fußnote zu Jimi Hendrix 40. Todestag durch. Jamie Purpora, der auch die passend rotzigen Lead Vocals beisteuert, lässt seinen Gitarrenkünsten freien Lauf; glücklicherweise ohne die knackigen Songs unnötig aufzublähen. „Tintorera“ ist natürlich eine Herausforderung für alle Luftgitarristen dieser Welt, aber der kurze Instrumentalsong wird nicht zur Ikonographie eines begabten Gitarristen, sondern besitzt das richtige Maß an Melodie und vorwärts treibendem Rhythmus, um auch musiktechnisch minderbegabte Mitmenschen bei der Stange zu halten.
INTERSTATE BLUES beherrschen das Wechselspiel zwischen laut und leise, langsam und schnell, ausufernd und kompakt ausgesprochen gut. Die Balladen gehen gefühlig und unpeinlich ins Ohr, die schnelleren Stücke sind zwar nicht alle von melodischer Innovation und Grandezza beseelt; aber unhörbar ist nichts auf „Red Was The Sky“.
FAZIT: Selten war das Fazit einfacher: „If You like straight ahead 70’s style hard rock with heavy drums, solid bass and screaming guitars then this is the band for you!“ lässt das Presse-Info verlauten.
Das ein oder andere Komma könnte man zwar ergänzen, aber ansonsten gilt: „Gut gebrüllt Löwe!“
In jeder Beziehung.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.10.2010
Roger Brown
Jamie Purpora
Jamie Purpora
Jeremy Crowther
Eigenproduktion/ Just For Kicks
49:58
24.09.2010